Unsere Hoffnung, die Nacht werde nicht so kalt, wurde leider nicht erfüllt. Die Dusche und das WC sind nicht gerade sauber. Dieter versucht sein Glück auf dem Zeltplatz und rät mir von einem Besuch der Örtlichkeiten ab. So benutze ich das sehr saubere WC im Visitor Center. Langsam kann ich mich mit knapp 150 ml waschen und sogar noch Zähne putzen. |
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Die Wanderwege zwischen dem Nord- und Südeingang des Badland National Park sind meist sehr kurz und einfach, jedoch oft mit interessanten Informationen ausgestattet.
Der Notch Trail ist etwas länger, knapp eine Stunde. Man muß dabei eine große Leiter mit sehr weitem Sprossenabstand überwinden. Eine Herausforderung für kleine Leute, besonders abwärts. Und dann wird der Weg gefühlte 20 cm breit direkt am Abhang. Bevor meine bis dahin gut unterdrückte Höhenangst wieder in Panik umschlägt, kehre ich doch lieber um.
Eine längere Tour hätten wir gern unternommen, doch es waren keine Rundwege und wer holt uns nach 5 Meilen wieder ab? Außerdem war es mittlerweile 26°C warm und da macht das Laufen im Canyon mit direkter Sonneneinstrahlung nicht wirklich Spaß. Also fahren wir den Scenic Drive bis zum Westende des Parks und biegen auf die unbefestigte Cedar Pass Rim Road ab. Hier wechselt es von zerklüfteter Felsformation zur höher gelegenen Prärie mit den einheimischen Pflanzen wie der Narrow-Leaf-Yucca, wilder Sonnenblume und wolligem Eisenkraut.
Da die eingeschleppten, sehr widerstandsfähigen kanadische Diestel, Ackerwinde, Bocksbart (bildet schöne große Pusteblumen) und gelber Süßklee die einheimischen Pflanzen verdrängen, gehen die Parkranger gegen sie mit Gift vor. Man kann die Pestizide im Park mit Prärieanteil weithin riechen.
Aber hier bekommt man tatsächlich frei laufende Tiere zu Gesicht: Dickhornschafe, Pronghorns, Präriehunde und manchmal sogar Coyoten.
Der Sage Creek Camp Ground ist wunderschön, obwohl sehr primitv (kein Wasser, kein Strom), nicht Mal eine Gebühr war fällig. Und die Trockentoiletten sind sauberer als das WC vom Cedar Pass Camp Ground. Zu unserem Erstaunen zählen wir auf und um den Zeltplatz herum 20 Büffel. Beeindruckende Kolosse, denen man nicht zu nahe kommen sollte. Sie scheren sich auch herzlich wenig um die begeisterten Menschen. Nur die Männchen reagieren aufeinander mit Brummen, Hufe scharren, Hintern zeigen oder gar im Staub wälzen. Das Imponiergehabe reicht aus, es kommt zu keinem Kampf.
Die Tagestemperaturen machen Hoffnung auf eine milde Nacht. Nachdem die Sonne wunderschön hinter den Bergen schlafen gegangen ist, fällt ein eisiger Wind ein, schnell ins Auto setzen und Bilder sichten. Welche von den 100en Präriehund- und Büffelfotos wollen wir löschen?
Mitten in der Natur wird es schnell stockdunkel, leider fallen auch die Temperaturen auf 5° C. Schade, den herrlichen Sternenhimmel hätte ich gern etwas länger bewundert.
Gegen 6:30 Uhr erwacht der Zeltplatz und erneut werden die anwesenden Büffel bewundert und heftigst fotografiert.
Unsere 'Nachbarn' sehen unsere spartanische Ausrüstung und bieten uns sofort heißes Wasser für den Kaffe an.
Andy und Jane fahren weiter zum Yellow Stone National Park und wir erkunden den ursprünglich belassenen südwestlichen Teil des National Parks.
Bevor wir losbrausen, hüpft uns eine winzige Präriekröte vor die Füße. Zum besseren Kontrast legen wir das grüne Handtuch unter sie, und sie versucht sofort sich einzugraben. Als das Schubbern mit dem Hintern auf dem Handtuch nicht hilft, versucht sie sich in den Falten zu verstecken.