Auch Antelope Island begeistert uns nicht, die Insel ist irgendwie kahl und lebensfeindlich. Im Salzsee sind allerdings 1.000e von Vögeln beim Fressen, es muss hier reichlich Nahrung geben.
Am 'Strand' lassen wir die Schuhe im Auto, was für ein Fehler. Der Weg zum Wasser ist lang und der Sand durch das Salz scharfkantig, Peeling für die Fußsohlen.
Etliche Leute nehmen ein kurzes Bad im Salzsee, sieht auch ganz lustig aus. Durch den hohen Salzgehalt kann man wie im toten Meer auf dem Wasser liegen, allerdings riecht es etwas unangenehm.
Eigentlich wollen wir wandern, lassen es aber sein, die Sonne brennt, es ist sehr heiß und kein Schatten in Sicht.
Wir sehen knapp 80 Schneegänse am Himmel. Wo wollen die denn hin, ist etwa schon Herbstreisezeit?
Auf der UT 68 nach Süden und weiter auf dem Hwy 6 bis zum einsamsten Hwy der USA, dem Hwy 50. Es stürmt, der Wetterbericht sagt Gewitter voraus, und so entscheiden wir uns für einen Ruhetag und bleiben zwei Nächte in Delta. Bei dem Wetter möchten wir nämlich nicht campen. |
Bis zum Great Basin National Park ist der Hwy 50 ein wenig langweilig. Nur geradeaus, rechts und links Steppenlandschaft, in der Ferne Berge zu erahnen.
Das viele Braun in Grau läßt die Augen schnell ermüden.
Wir fahren über die Grenze nach Nevada und müssen die Uhren erneut umstellen, nun wieder neun Stunden Unterschied gegenüber zu Hause, und das bleibt nun bis zum Ende der Reise so.
Im Great Basin NP bekommen wir im wunderschönen Lower Lehman Creek Campground den letzten von elf Stellplätzen.
Es gibt noch Zeichen und Wunder: ein National Park ohne Eintritt! Als wir im April 1997 vom Death Valley in die Sierra Nevada zu den uralten Bristle Cone Pines (Grannenkiefer) wollten, waren die Straßen über die Sierra Nevada nach Kalifornien wegen Schneemassen noch gesperrt. |
Nun endlich können wir diese bis zu 5.000 Jahre alten Bäume auf dem Bristle Cone Trail bewundern.
Am späten Nachmittag sammeln wir Feuerholz, liegt ja genug davon herum. Es macht Spaß und bald haben wir einen ordentlichen Stapel zusammen getragen. Schön gewärmt vom Feuer können wir bis 22:00 Uhr draußen sitzen. Gegen 21:00 Uhr suchen immer noch Besucher nach einem Platz, natürlich sind es Deutsche in dem Jucy. Da zwei Autos, drei Zelte und acht Personen pro Site erlaubt sind, teilen wir unseren Platz mit ihnen.
Es ist Neumond und stockfinster, leider erkennen wir kein Sternbild an dem tollen Sternenhimmel. Trotz der 2.200 Höhenmeter erleben wir bei 10°C eine milde Nacht .
Die Besichtigung der Lehman Caves ist ausschließlich mit Führung möglich. Der nächste freie Termin wäre 14:00 Uhr, bis dahin ist alles ausgebucht. Fünf Stunden warten fällt definitiv aus.
Wir verlassen die Ostseite des Parkes und fahren zur Nordseite, zum Strawberry Creek. Dieser Campground ist total leer. Kein Wunder, denn niemand kennt ihn. Er ist nur auf der Parkkarte selbst eingezeichnet, ansonsten nirgendwo. Auf dem Strawberry Creek Trail sind wir ebenfalls ganz allein, nur wir und die schöne Natur in absoluter Stille.
In Ely gibt es fast soviel Motels wie Einwohner. Die Stadt muß mal bessere Zeiten gesehen haben. Etliche Motels und Restaurants sind geschlossen, viele Häuser verlassen. Keine einladende Stadt.
Und nun beginnt der schönste Teil der 'Loneliest Road in America'.
Grüne Ebenen, auf denen Landwirtschaft betrieben wird, wechseln sich mit Passfahrten über die vielen Höhenzüge ab.
Unterwegs einige kleine, oft verlassene Orte aus der Goldgräberzeit. In Eureka erinnert vieles an Ely. Sehr verlassene Gegend, leben möchten wir hier nicht.