Die berüchtigten Stromschnellen der 65 Meilen langen Columbia River Gorge sind zwar durch den 'The Dalles Dam' und den 'Boneville Dam' entschärft, der Fluß ist hier trotzdem sehr imposant.
In Cascade Locks finden wir einen sehr schönen Bungalow mit Küche und Jacuzzi Badewanne.
Auf der 'Bridge Of The Gods' überqueren wir mal schnell den Columbia, sind in Washington und fahren gleich wieder zurück nach Oregon. Und das für jeweils $1 Maut.
Erst nach der Kontrolle auf Waffen, dürfen wir auf das Gelände des Bonneville Lock And Dam fahren, ein erstaunliches Bauwerk mit integrierter Schleusenanlage und Spillway.
Die Schleuse ist 206 Meter lang und 26 Meter breit, womit die Schiffbarkeit auf dem Columbia River für 200 Kilometer stromaufwärts sicher gestellt wird. Eine Schleusung dauert etwa 30 Minuten.
Um die Wanderung der Lachse auf dem Columbia River durch dieses 60 Meter hohe Bauwerk nicht zu unterbinden, reguliert der Spillway nicht nur den Überlauf des Flusses, sondern sichert gleichzeitig die Reise der Jungfische zum Ozean.
Für die Wanderung stromaufwärts steht den Fischen eine riesige Fischtreppe zur Verfügung. Vom Visitor Center aus kann man durch ein Unterwasserfenster diese Fischwanderung gut beobachten. Und im Moment ist die Zeit der herbstlichen Lachswanderung stromaufwärts.
Über die Fischtreppen an den vielen Dämmen kommen längst nicht genügend Lachse zu den Laichplätzen, um den Bestand zu sichern. So gibt es alle Nase lang eine Hatchery.
In der Bonneville Hatchery werden jährlich 6,6 Million Herbst Chinook, 900.000 Frühlings Chinook, 750.000 Coho, 250.000 Sommer Steelhead und 60.000 Winter Steelhead ausgebrütet, aufgezogen und als Fingerlinge in Quellnähe der den Columbia River speisenden Flüsse ausgesetzt.
Natürlich werden die Jungtiere genauestens kontrolliert und auch gegen Pilzkrankheiten geimpft. Somit sind die sogenannten Wildlachse keine echten Wildlachse mehr. Sie sind in Zuchtfabriken geschlüpft, aufgezogen und mit reichlich Antibiotika versorgt.
Auf dem Old Hwy 30 geht es zu den Multnomah Falls, und wieder ist kein Parkplatz frei, dafür Busse, Busse, Busse.
Wir fahren weiter zu den Wahkeena Falls. Von dort gehen wir den Kilometer zur Benson Foot Bridge zurück.
Inmitten der Massen werfen wir einen kurzen Blick auf die in der Tat eindrucksvollen Multnomah Falls mit ihren 188 Metern Höhenunterschied. |
Die Oneonta Falls kann man nur über die riskante Wanderung durch den engen Oneonta Canyon erreichen. In den späten 1990igern wurden tote Bäume bis in die Mündung der Schlucht gespült und bilden nun eine natürliche Sperre. Trotz der einzigartiger Flora des Canyons kehren wir lieber um.
In Stevenson, nun bereits wieder in Washington, hoffen wir doch noch auf Cider Verkostung, der Testing Room ist nur 500 Meter von unserem Hotel entfernt. Leider ist er erst im Herbst wieder für die Allgemeinheit geöffnet, obwohl ein Flyer die Verkostung aktuell bewirbt. Wir sind frustriert.
Abends im Big River Grill sitzen wir drinnen und 'verpassen' so den Regen der Ascheschnipsel.
Am nächsten Morgen sieht die Sonne merkwürdig aus, so im Dunst versteckt.
Beim Frühstück erfahren wir von riesigen Waldbränden in Washington und Oregon. Die Luft ist voll Smoke und es riecht brennig. Auf der Fahrt zum 2.549 Meter hohen Mt. Saint Helens wird die Sicht immer schlechter, 35 Meilen über äußerst marode und enge Serpentinen ohne Leitplanken, Adrenalin pur.
Der Vulkanausbruch am Mt. St. Helens von 1980 richtete unglaubliche Zerstörungen an. Im Umkreis von 13 Kilometern wurde nahezu alles zerstört, bis 30 Kilometer knickte die Druckwelle sämtliche Bäume um und im Randgebiet sind sämtliche Bäume durch die heißen Gase der Explosion verkohlt. Die Nordflanke des Berges rutschte mit ca. 250 km/h in den Spirit Lake, verdrängte zeitweise das gesamte Wasser des Sees und erzeugte hierdurch 180 Meter hohe Wellen. Als das Wasser wieder in den See zurückströmte, riss es Tausende der umgefallenen Bäume mit sich. Die Oberfläche des Sees ist heute noch zum Großteil mit Baumstämmen bedeckt.
Ein Schlammstrom erreichte sogar den 30 Kilometer entfernten Columbia River und hob das Flussbett über eine Strecke von sechs Kilometern um 7,5 Meter an und legte damit die Zufahrt von Hochseefrachtern nach Portland lahm.
Dieser gewaltige Ausbruch verringerte die Höhe des Mt. St. Helens um 401 Meter. Und hier könnte man einen Blick in den gigantischen Krater werfen.