In Port Vila fahren wir zum 'Reisebüro' und bekommen ein Angebot für drei Tage Epi mit Flug für 880 EUR. Wir sind von Tanna noch ziemlich angesäuert und verzichten. So fragen wir per mail auf Malekula an, ob noch etwas frei ist. Wir erhalten das Angebot für acht Nächte im primitiven Bungalow mit Gemeinschaftsdusche und Frühstück (540 EUR), Abendbrot ab 2.000 VT p.P. extra. Flug oder Fähre kommt noch obendrauf. Ist das nicht ein anständiger Preis? Ein 'local diner' kostet in einem einheimischen Restaurant zwischen 300 und 500 VT. Also streichen wir auch Malekula.
Schnorcheln auf Iririki, einer kleinen vorgelagerten Insel, ist ganz o.k., jedoch hat man bei dem milchigen Wasser keine gute Sicht. Aber die Korallen sind schön und die Fische ganz zutraulich. Legt man sich auf das Wasser ist man sofort von einem Schwarm bunter Fische umgeben, die sich mit einem in der Strömung treiben lassen.
Mit dem Mietauto umrunden wir auf eigene Faust Efaté. Die Erakor Lagune ist gar nicht mehr im Guten erreichbar, nur noch 'Privat Propertie' und Resort neben Resort, viele stehen jedoch leer. Zum Betreten des Erakor Island sollen wir 1.000 VT pro Person bezahlen, tun wir NICHT!
In Tara Beach wird uns erklärt, dass es pro Auto Australische $10 für die Strandbenutzung kostet. Wir kehren um und plötzlich kostet es nichts. Es gibt ein richtiges kleines Riff mit steil abfallenden Kanten. Wir sehen schöne Korallen, riesige Seeanemonen mit etlichen Nemos, einen riesigen Rotfeuerfisch, viele große und kleine Fische und auch einen COT.
Zu unserem Erstaunen gibt es jede Menge verlassener Kokosplantagen auf Efaté. Dabei wurde uns erklärt, dass Kopra mit der wichtigste Exportartikel Vanuatus ist.
Nun versuchen wir es noch mit der Schildkrötenfütterung. Kaum auf dem Parkplatz angekommen, steht jemand neben unserem Auto und erklärt uns, dass man hier 1.800 VT p.P. zahlen muss. Wir fragen weshalb und bekommen 'Schildkröten füttern' zur Antwort. Wie bitte? Dann müssen sie eben ohne uns fressen.
Wärend des 2.Weltkrieges hatte die US-Army einen Stützpunkt auf Vanuatu. Das hat Spuren hinterlassen, die touristisch vermarktet werden können! So kann man am World War-II-Museum zu einem im Wasser liegenden Flugzeug schnorcheln, natürlich nur mit Eintritt von 2.500 VT p.P., auch das fällt aus!
Es gibt mehrere Strände und manchmal sogar Schnorchelmöglichkeiten. Das erste was man sieht ist ein großes Schild mit dem „Eintrittspreis“, meist 500 VT pro Auto oder 300 VT p.P., egal wo man hält, es kommt sofort jemand und verlangt Geld. Was man sehen oder erleben kann, wird nicht erwähnt. Wozu soll man an unsauberen ungepflegten Stränden ohne den kleinsten Schattenplatz etwas bezahlen, zumal man wegen der vielen Steine und toten Korallen nicht im Guten ins Wasser kommt?
Irgendetwas läuft hier völlig schief. Wenn man eine Inselrundfahrt macht und so an drei bis vier Stränden mal ins Wasser gehen möchte, wird das verdammt teuer. Es mag ja sein, dass die sogenannten Investoren aus Australien und Neukaledonien mit der Abzockerei angefangen haben. Die Inselbewohner haben jedoch schnell gelernt ihnen nachzueifern. Es besteht kein Verhältnis zwischen Preis und Leistung, von Service kann schon gar keine Rede sein.
Ein Lichtblick, Havannah Beach noch ohne Eintritt. Hier entdecken wir Massen von Claims in allen Größen und Farben, auf einem Stein von 1,5 qm kann man knapp 50 Claims zählen.
Und die schönen bunten Christmas Tree Würmer.
Rund um die Insel sehen wir eine Menge halbfertige Lodges und Parks für Ferienwohnungen, jede Menge Bauruinen. Und wenn der Service sich bei den unverschämten Preisen nicht bessert, werden es bald noch mehr sein.
Bisher waren wir kostenfrei auf Iririki, unwissentlich, heute sollen wir nun Eintritt zahlen, 1.600 VT pro Person und Tag. Frustiert verzichten wir. Also doch, Abzocke von allen Seiten!
Wir haben von Vanuatu restlos die Nase voll und überlegen, ob wir den gebuchten Flug nach Australien sausen lassen und für zwei Wochen noch einmal nach Cook Island oder jetzt schon nach Australien fliegen. Cook Island geht jedoch nicht mit Direktflug, nur über NZ, und den Camper bekommen wir erst ab 12. Februar in Melbourne. Beides keine guten Optionen.
So beschließen wir, es doch mit Epi zu versuchen. Im Tourist Information Centre bitten wir die heute anwesende freundliche Dame bei Tasso, dem Eigentümer der Bungalows, anzurufen. Klar ist noch frei, nämlich alles. Wir gehen gleich zu Air Vanuatu, buchen den Flug und bezahlen wieder bar. Bezahlen mit Kreditkarte kostet zusätzlich zur Bankgebühr von 12 EUR noch 5% des Preises, ebenso Buchungen per Internet.
Endlich sehen wir mal wieder Erik per Skype und was sagt er? Opa! Na, das ist ein Ding, da habe ich soo lange mit ihm 'Oma' geübt, und nun sagt er 'Opa' und weiß auch, dass Dieter der Opa ist. Aber wenigstens war er zu einem Handkuss bereit. Und endlich sagt er 'Opa' und 'Oma' und will mich am Bildschirm streicheln. Da sind wir doch gespannt auf das Wiedersehen in drei Monaten.
Heute besuchen wir das hoch gelobte (bestes der Südsee !) Museum in Port Vila. Der Eintritt von 1.000 VT p.P. schockt uns schon nicht mehr, das Museum schon. Es besteht aus einem nicht allzu großen, stickigen und völlig lieblos eingerichteten Raum, die Vitrinen voller Staub und Schmiere, manche halbleer. Das passt zu unserem Gesamtbild von Vanuatu.
Zum Trost gibt es jede Menge Kava Bars. Leider mögen wir kein Kava. Zumal Kava mit der Hand gerührt, und aus nur einer Kokosnußschale abwechselnd von allen getrunken wird.