UZ, Samarkand, Uleg Beg

Samarkand besaß bereits im 8. Jahrhundert eine Papierfabrik. Maulbeerbäume wurden für die Seidenherstellung in Hülle und Fülle benötigt und so gab es ausreichend Material für das Maulbeerrindenpapier.
Heute wird bei Meros wieder nach traditionellem Verfahren Papier hergestellt. Die Maulbeerrinde wird per Hand geschält und eingeweicht.


Für die körperlich anstrengenden Arbeiten, wie das Stampfen der Pulpe,

wird Wasserkraft verwendet.


Das Papier wird per Hand geschöpft,


getrocknet und zum Schluss mit Horn oder Schneckengehäusen poliert bis es für hochwertige Kalligraphien nutzbar ist.
Die Früchte des Maulbeerbaumes sehen aus wie Brombeeren und schmecken unendlich süß.


Am Kanal 'Siyob Arigi' besuchen wir die Gruft des Propheten Daniel (Danijar), an deren Sockel eine heilige Quelle entspringt.


Nun sind wir gespannt auf das Observatorium Ulug Begs von 1428. Leider wurde es nach der Ermordung Ulug Begs vollkommen zerstört, lediglich der unterirdische Teil des Sextanten wurde 1908 entdeckt und freigelegt.


Ulug Beg benutzte einen Sextanten mit einen Radius von 36 Metern. Durch langjährige Beobachtungen der Sonne mit diesem Sextanten bestimmten Ulugh Beg und seine Astronomen das Jahr zu 365 Tagen 6 Stunden 10 Minuten und 8 Sekunden mit einer Abweichung von 58 Sekunden zum heutigen Wert. Und das ohne optische Linsen!
Dem Observatorium gegenüber wurde 1970 ein Museum über die Wirkungsgeschichte Ulug Begs mit einer interessanten Sammlung astronomischer Geräten und Instrumente errichtet. Auch ein Modell des Observatoriums ist dort zu sehen.
Vor dem Komplex steht das Denkmal für den berühmtesten Bürger Samarkands.


Da die Araber den Islam und somit auch den Koran ins Land gebracht haben, sind die Medresen und Moscheen oft mit Zitaten oder Suren in arabischen Schriftzeichen dekoriert. Hier bekommen wir die unterschiedlichen arabischen Schriften erklärt.


Eine der bekanntesten Begräbnisstätten in Zentralasien ist die Nekropole Shohizinda.

Die gut erhaltenen Mausoleen wurden zwischen dem 9. und 19. Jahrhundert errichtet.

Im ältesten Teil trägt in einer winzigen Moschee ein Imam sehr melodisch Korantexte vor, für uns sehr ungewöhnlich.

Links neben dem Hodja Ahmad Mausoleum liegt der Eingang zum größten muslimischen Friedhof aus dem 9. Jahrhundert, der bis heute genutzt wird.


Wir decken uns im Basar für das Abendbrot mit leckerem Zwiebelbrot ein.



Bereits vor dem Bahnhof müssen wir uns von Akhmal und Diyor verabschieden, denn sie haben kein Ticket.
Auch hier wieder diverse Kontrollen und auch den Bahnsteig darf man nicht einfach so betreten. Da wird man sofort zurück gepfiffen, gewartet wird schließlich in der großen ungemütlichen Halle.
Kommt ein Zug, wird auch hier kontrolliert, ob man das richtige Ticket hat, um den Bahnsteig wirklich betreten zu dürfen.
Im Zug sorgen dann etliche Milizionäre und uniformierte Zugbegleiter für unsere Sicherheit. Aber zuerst wird unser Ticket eingezogen, wir bekommen es jedoch nach etwa einer Stunde schon zurück.

Gegen 21:00 Uhr erreichen wir Taschkent. Die Nacht ist sehr kurz, denn um 2:00 Uhr müssen wir bereits zum Flieger.
Und damit neigt sich diese atemberaubend schöne Reise viel zu schnell dem Ende entgegen, vorbei ist es mit Rachmatt (danke) und Heirr (auf Wiedersehen).

Obwohl Usbekistan ein muslimischen Land ist, hören wir nie einen Muezzin (ist verboten), sehen Kopftuch nur bei ältere Frauen und kaum einen Hidjab.
Damit jedoch das fünfmalige Beten nicht vergessen wird, sind die Gebetszeiten an der Moscheen für jeden sichtbar ausgehängt.


Wir haben erfahren, dass die Mihrāb (Gebetsnische in Moscheen) immer Richtung Mekka zeigt und die Minbar (Kanzel in der Moschee) sich meistens neben der Gebetsnische befindet.
Minarette dienen repräsentativen Zwecken, als Wach- sowie Signalturm für Karawanen und sind Standplatz für den Muezzin sowie Wahrzeichen einer Moschee. Bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts wurden sie sogar als Richtstätte genutzt.
Die Straßen sind für uns ebenfalls ein wenig gewöhnungsbedürftig: nur Hauptstraßen sind asphaltiert, Nebenstraßen sehen aus, wie bei uns die Feldwege, selbst in großen Städten.



Andererseits muss man als Fußgänger sehr vorsichtig sein, denn selbst eine rote Ampel stört die Fahrzeuge nicht. Hält doch Mal ein Auto an, muss sofort die Warnblinkanlage eingeschaltet werden.
Es war eine grandiose Woche, von Karavan Travel super organisiert mit perfekten Hotels. Und ganz besonders hervorzuheben sind die sympathischen und freundlichen Mitarbeiter der Reiseagentur.
Das war bestimmt nicht unsere letzte Reise nach Usbekistan!

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