Bereits vor Christi Geburt siedelten Menschen an der Mündung des Douro. Schon die Griechen errichteten hier einen Handelsplatz, 540 machten die Westgoten Porto zur Festung und ab dem 8. Jahrhundert wurde Porto wiederholt von den Mauren beherrscht.
1370 wurde die verstärkte Stadtbefestigung, die Ferdinandinische Mauer oder Muralhas Fernandinas, fertiggestellt.
1703 schlossen England und Portugal einen Vertrag über den zollfreien Export von Wolltuch nach Portugal und Zollrabatt für portugiesische Weine. Infolge dessen errichteten ab 1717 zahlreiche englische Handelshäuser Niederlassungen in Porto.
In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts waren zeitweilig bis zu 15 % der 60.000 Einwohner Portos Engländer.
Erst 1902 fiel das Gebiet endgültig unter christliche Herrschaft und heute ist Porto die wichtigste Industrie- und Handelsstadt Portugals.
Gleich neben unserem Hotel zieht diese Frau sämtliche Blicke auf sich.
Enge, gewundene, steil ansteigende Gassen mit dichter Häuserbebauung
bilden das historische Zentrum von Porto am Nordufer des Douro. Bereits 1996 wurde der Stadtteil Ribeira in die Liste des Weltkulturerbe der UNESCO eingetragen.
Das Rathaus, Pacos de Concelho, wurde zwar 1916 begonnen, aber erst 1955 fertiggestellt. In seiner Mitte ragt ein 70 Meter hoher Turm in die Höhe und vor dem Gebäude steht die Statue des portugiesischer Dichters Almeida Garrett (1799–1854).
Wegen ihrer zahlreichen barocken Kirchen wird Porto auch als 'Barockstadt' bezeichnet.
Die zweitürmige Kathedrale, Se do Porto, wurde im 12. Jahrhundert als romanische Wehrkirche erbaut und ist die Hauptkirche der Stadt. Trotz mehrfachen Umbaus blieb ihr ursprünglicher wehrhafter Charakter erhalten.
Welche Kirche ist das nun, die Igreja Carmelitas oder die Igreja do Carmo?
Die Lösung: es sind zwei Kirchen. Die ursprüngliche Ordenskirche der Carmeliterinnen, links, wurde 1628 mit schlichter Fassade fertig gestellt.
140 Jahre später wurde die rechte Igreja do Carmo mit einer total verspielten spätbarocken Fassade angebaut. Die Azulejos an der Seitenfassade stellen die Gründung des Karmeliterorderns dar, die Geschichte um den Kult von Nossa Senhora.
Der markante Glockenturm Torre dos Clerigos ist das Wahrzeichen der Stadt. Er wurde um 1760 gebaut und diente mit seinen fast 76 Metern Höhe den Seefahrern als Landmarke.
Die dazugehörige ovale Igreja de Sao Pedro dos Clerigos wurde im 18. Jahrhundert angebaut. Uns erschlägt dieser Innenraum bereits mit seinem Prunk.
Der Börsenpalast, Palacio da Bolsa, aus dem Jahre 1844
mit angeschlossener Igreja de Santo Antonio dos Congregados, ursprünglich Teil des Franziskanerklosters, ist ziemlich imposant.
Wegen der überschwänglichen Golddekoration aus dem 17./18. Jahrhundert im Inneren wird die Kirche auch als 'Goldene Kirche' bezeichnet. Für eine Führung fehlt uns leider die Zeit.
Wir hoffen bei den vielen Kirchenbesuchen auf Ablösung durch Moni, vergebens. Somit schaffen wir die Igreja de Santo Ildefonso mit der geschmückten Außenfassade, die im neoklassischen Stil erbaute Gedächtniskirche Capela Carlos Alberto sowie die mit brasilianischem Edelholz und Blattgold ausgestattete Igreja Santa Clara nicht mehr. Nicht einmal für ein Foto reicht es.
Welch ein Jammer, viele der denkmalgeschützten Häuser stehen leer oder sind lediglich im Erdgeschoss mit Geschäften bezogen, denn Mieten und Instandhaltungskosten für die teilweise verfallenen Gebäude sind enorm.
Und jede Menge Fluss-Kreuzfahrtschiffe liegen im Hafen bereit und warten auf Gäste.