Die knapp 30 Kilometer breite und ca. 82 Kilometer lange Halbinsel Aupouri ist hügelig und sehr kurvenreich. Wir brauchten viel mehr Zeit als gedacht für die 100 Kilometer zum Cape Reinga.
Wald und Graslandschaften mit Kühen und Schafen begleiteten unseren Weg.
Und uns beeindrucken immer wieder die endemischen bis zu 20 Meter hohen Kohlbäume, Ti Kouka.
Im Alter zwischen sechs und zehn Jahren bildet der Baum das erste Mal Rispen von 60 bis 100 cm Länge mit wunderbar duftenden Blüten.
Ti Kouka diente den Maori als Nahrung und wurden sogar für Textilfasern, Ankerseile, Angelschnüre, Körbe, wasserdichte Regenumhänge sowie Sandalen verwendet.
Auf dem Weg zum Cape Reinga kommen wir an riesigen Avocado Plantagen vorbei. Zum Schutz gegen Vögel sind sie mit Netzen rundherum eingehaust.
Und hier wird dafür kein Urwald brandgerodet und wässern braucht man auch nicht, es regnet genug. So können wir Avocados ohne schlechtes Gewissen nach Herzenslust futtern.
Mit dem großen 'Eingang' zum Kap,
dem kurzen Weg zu dem auf einer 165 Meter hohen Klippe liegenden Lighthouse
und den Entfernungsschildern in aller Herren Länder
ist das Cape Reinga die Touristenattraktion.
An dem Te Regengawairua sollen entsprechend der Mythologie der Māori, die Seelen der Verstorbenen ihren letzten Weg ins Jenseits gehen. So ist dieser Ort den Māori heilig.
Der wirklich nördlichste Punkt sind jedoch die Surville Cliffs, nordwestlich des Cape Reinga.
Knapp 1.000 Meter nordwestlich des Kaps erstreckt sich über gut einen Quadratkilometer die Columbia Bank, eine Untiefe. Durch die Brechung der Wellen bekommt man den Eindruck, das Meer koche an dieser Stelle. Manche behaupten irrtümlicherweise, dass hier die westlich des Kaps liegende Tasmansee und der sich nördlich und östlich des Kaps erstreckenden Südpazifik aufeinander treffen.
Man kann das Kap auch auf verschiedenen Tracks erwandern,
der längste und schwerste, der Te Paki Coastal Track umfasst mehr als 45 Kilometer und dauert drei bis vier Tage.
Auf den Giant Sand Dunes Te Paki ist Sandboarding auch sehr beliebt. Um zu den bis zu 110 Meter hohen Dünen zu gelangen muss man einen kleinen Creek durchwaten.
Aber Achtung! Er dient den Touristenbussen der 90 Miles Beach Safari als Fahrspur. Diese Busse nehmen wenig Rücksicht auf die an der 'Straße' stehenden Sandboarder.
Wir klettern ein bißchen in den Dünen herum
und bestaunen am Rarawa Beach den 'weißesten Sand der Welt'. Die fehlende Sonne läßt alles ein wenig grau wirken, aber nicht nur deshalb bezweifeln wir dieses Prädikat.
Es fängt an zu regnen und wir wählen den Gumdigger Kauri Forest ab. Wir haben keine Lust, das Museum unter freiem Himmel bei strömendem Regen zu erkunden.
Am nächsten Morgen lassen dicke Wolken die üppig grüne Landschaft gespenstisch aussehen.
In Hokianga
bleibt beim Warten auf die Fähre nach Rawene
noch genügend Zeit für ein leckeres TipTop Eis.
Im Gegensatz zu dem Touristen Ansturm bei den Moeraki Boulders steht an den Koutu Boulders nur ein weiteres Auto auf dem Parkplatz.
Wegen der einsetzenden Flut müssen wir uns jedoch an den nur bei Ebbe gut zu erreichenden Boulders beeilen.