Unsere Kurzreise durch Deutschland beginnen wir im Norden auf der Insel Rügen in Binz, wo seit 1997 das Blue Wave Festival zelebriert wird. Wir waren seit 2011 begeistert dabei, bis Corona uns und dem Festival einen Strich durch die Rechnung machte.
Nach dieser langen Abstinenz ist nun wieder Blaue Welle angesagt. Sie windet sich zur Festivaleröffnung, begleitet von einer Brasband, durch den Ort.
Das Spektakel endet am Kurplatz bei der rundherum offenen (?) Pink Piano Bühne.
Dort begeistert uns der Bassist von Engerling mit seiner Balkan-Metal-Band 'Guca meets Wacken'.
Diese Kombination aus Heavy Metal und traditioneller, vom Guča Festival in Serbien inspirierter Balkan Blasmusik ist allerdings für einige Besucher sehr gewöhnungsbedürftig. Sollte hier nicht klassischer New Orleans Blues gespielt werden?
Aber Peter Schmidt mit seinem Bluesrock-Trio 'Dodge Boogie‘ zieht nicht nur die Zweifler in den Bann.
Und dann kommt es, wie es kommen musste, die ‚Wake Woods‘ können mit ihrem stampfendem Heavy Blues den Himmel nicht überzeugen und müssen bei 'liquid sun' abbrechen.
In der Villa Salve gibt es mit der 'Mademy Session Band‘ ein Wiedersehen mit Dieters Basslehrer Arcadius.
Die Auftritte der Txako Jones & Band,
von Virginia & The Skybendes, sowie den Bluesanovas sind wesentlich kürzer als im Lineup angekändigt, schade.
Fasziniert schauen wir Tomas Bobrovniczky am Schlagzeug zu.
Man erkennt, dass er bereits eine Menge Bühnenerfahrung hat.
Trotz des hervorragenden Abschlusses von Gemma Abrié, Angela Cory und Txako Jones überzeugt uns dieses Festival nicht. Durch den starken Wind wird die Musik mit starken Nebengeräuschen vom Mikrofon fortgerissen. Auch ist die Musik sehr rocklastig, wenig klassischer Blues, verkürzte Spielzeiten und drei Tage lang dominieren, wenig abwechslungsreich, Matthias Falkenau, Arcadius Didavi und Jan Hirte das Festival.
Die Insel Darß wurde Ende des 14. Jahrhunderts durch das Versanden von Meeresarmen zur Halbinsel. 1874 wurde die Insel Zingst durch das künstliche Schließen des Prerower Stroms mit der Halbinsel Darß verbunden. Und so können wir heute die Halbinsel erreichen, ohne eine der in MV eh rar gesäten Brücken überqueren zu müssen.
Das seit 2008 in Zingst stattfindende Umweltfotofestival Horizonte steht in diesem Jahr unter dem Motto FAUNA.
Die riesigen Bilder am Strand widmen sich spektakulären Begegnungen mit Haien.
In der Jordanstraße werden die Devil’s Horsemen bei ihrer Arbeit für Hollywoodproduktionen gezeigt. Auch die Geschichte in Bildern über das Verschwinden der Karibus ist sehr beeindruckend. Die Ausstellung Hund, Katze, Papagei über ausgestopfte ehemalige Haustiere ist dagegen ein wenig gruselig.
In der Leica Galerie kann man nur kopfschüttelnd die Texotics betrachten. In Texas werden afrikanische Tiere gezüchtet, um sie dann zu jagen. Unglaublich, aber diese Industrie für exotische Wildtiere erwirtschaftet in den USA jährlich etwa eine Milliarde Dollar.
Dafür begeistert uns die Ausstellung im Martha Müller Grählert Park über die Wandlung ehemaliger Krieger
zu Rangern im Samburu NP.
Die GDT-Gruppenausstellung in den Sundischen Wiesen ist zum ersten Mal dabei. Die Bilder der ambitionierten 14 Fotografinnen und Fotografen der Gesellschaft für Naturfotografie (GDT) gefallen uns ausgesprochen gut.
Den Höhepunkt für Dieter bildet in diesem Jahr der Fotokurs heimische Wildtierfotografie mit Mario Müller.
Die 17. Cartoonair am Meer in Prerow öffnet leider erst in drei Tagen, so bleibt nur nach Halle durchzubrausen und mit Hannah auf dem neu gestalteten Camp am Nordbad
Erdbeertorte zu genießen.
Dann gibt es noch eine Unterweisung im Labskaus Kochen.