F, Paris, Boulangerie und Patisserie

Das von Emmanuel und Brigitte Macron eingeweihte Maison Elysée befindet sich direkt gegenüber vom Elysée-Palast und wurde am 30. Juli 2024 eröffnet. Es ist gleichzeitig Museum und Café.
Im Parterre sind eine Rekonstruktion des Büros der Präsidenten der Republik sowie eine Reihe exotischer diplomatischer Geschenke ausgestellt. Im Souvenirladen gibt es Tassen, Weingläser, Marseilleseife und Petanque-Bällchen, kleine Boule-Kugeln, natürlich in blau-weiß-rot und zu stolzen Preisen.
Im 1. Stock werden die von den Köchen des Präsidenten sowie dem Küchenchef kreierten Köstlichkeiten des Elysée-Palastes zelebriert.
Da dies wahrscheinlich unser letzter Besuch in Paris sein wird, müssen wir uns nun ganz exzessiv den vielen Köstlichkeiten widmen, die hier auf bezauberndem Porzellan serviert werden.

Louis Ernest Ladurée eröffnete 1862 seine Feinbäckerei und 1890 wurde der kleine Patisserie-Laden um ein Teehaus erweitert, denn es war eines der wenigen Pariser Cafés, das zur damaligen Zeit auch Frauen den Zutritt erlaubte.
1930 begann der Großcousin von L.E. Ladurée, Pierre Desfontaines, zwischen zwei Macarons eine Creme zu füllen und machte damit Ladurée weltweit bekannt. Und obwohl Ladurée 1993 an die auf verzehrfähige Produkte im Stil der traditionellen französischen Handwerkskunst spezialisierte Holder-Gruppe, SAS, verkauft wurde, zu dem auch die Bäckereikette Paul gehört, wurde das Rezept bis heute beibehalten.
1997 wurde der von Jacques Garcia dekorierte Teesalon auf den Champs-Elysées mit raffiniertem, eleganten Dekor und alten Gemälden im Stil des Second Empire Räume eröffnet.
Bereits 2006 besuchten wir diesen Teesalon und waren vom  Ambiente und den Petit Four begeistert.

Nun wurde der Teesalon nach monatelangen Renovierungsarbeiten völlig verändert wiedereröffnet. Wir sind gespannt und werden enttäuscht. Die schönen Vitrinen mit den herrlich kitschigen Säulen sind verschwunden, ein sehr steriler Raum , nur noch sechs verschiedene Törtchen

und ansonsten Macaron, Macaron, Macaron, diese Baisers mit Mandelmehl.
Die völlig überladenen Räume im Obergeschoss sind jedoch prächtig. In hervorragendem Ambiente mit zuvorkommender Bedienung lässt es sich gut genießen, was bei 17 EUR pro Törtchen wohl auch erwartet werden darf.
Allerdings steht uns nun die größte Enttäuschung bevor, die Törtchen scheinen aus purem Zucker zu bestehen, für mich ungenießbar. Da nutzt auch das fürchterlich geschmückte Klavier nichts mehr.

Édouard André entstammte einer Bankiersfamilie und gehörte zu den wohlhabendsten Personen im zweiten Kaiserreich. Seine Witwe vermachte 1912 das von 1869 bis 1875 erbaute Stadtpalais sowie ihre Sammlung von Meisterwerken der italienischen Renaissance, der Französischen Schule des 18. Jahrhunderts sowie flämischer Maler dem 'Institut de France'. Somit wurde 1913 das prunkvolle Palais als Museum 'Jacquemart André' eröffnet.
Der Eingang im Innenhof wird von Löwenskulpturen bewacht.

Im Grand Salon begrüßte das Ehepaar seine Gäste zu großen Empfängen. Die Wände zwischen dem Vorzimmer, dem Musikzimmer und dem Grand Salon lassen sich versenken bzw. verschieben, so dass ein Raum für mehr als 1.000 Gäste entstehen kann. 
Sämtliche Räume sind opulent ausgestattet mit Büsten, Wandteppichen, Gemälden und Möbeln im Louis XV.-Stil.

Das Museum wurde mehr als ein Jahr lang renoviert und eröffnete nun mit der Sonderausstellung von rund vierzig Meisterwerken aus der berühmten Galerie Borghese in Rom; Giovanni Baglione, Jacopo Bassano, Bernini, Botticelli, del Brescianino, Caravaggio, Ridolfo del Chirlandaio, Domenichino, Dosso Dossi, van Honthorst, Leonardo, 

Lorenzo Lotto, Antonello da Messina, Raffael, Rubens, Tizian und Veronese. 
Dieses Museum ist auch ohne Sonderausstellung ein Kleinod und ein Besuch unbedingt zu empfehlen.
Im Dior Stammhaus wird die 75-jährige Geschichte des Hauses als Lifestyletempel und begehbare Märchenwelt auf 2000 Quadratmetern inszeniert.
Bereits im Treppenhaus werden in den über drei Etagen reichenden Glasvitrinen tausende von Miniaturausgaben bekannter Dior-Objekte, Kleider, Parfumflakons, Handtaschen, Schuhe und Accessoires, in allen Farbschattierungen eines Regenbogens in Szene gesetzt.

Der 3D-Drucker macht es möglich.
In den 13 Ausstellungsräume werden die berühmtesten Haute-Couture-Roben Diors gezeigt, wobei neueste Animationstechniken zum Einsatz kommen.
Natürlich ist auch das Kleidungsstück, welches Lady Gaga zur Eröffnungsfeier der Olympiade präsentierte, hier ausgestellt.

Auf dem Weg zum Parkhaus lockt uns der Geruch ins Maison Julien und hier geraten wir völlig aus dem Häuschen. Die riesige Auswahl an Tarte, Petit Four, Törtchen, Brot, Croissants entschädigt uns vollkommen für die Enttäuschung bei Ladurée.

Natürlich sind unsere Augen größer als der Magen, trotzdem verspeisen wir die herrlichen duftenden Croissants sofort, denn nicht bei jedem französischen Bäcker gibt es auch wirklich gute Croissants.
Stefanie und Jutta warten bereits mit Taschen und Koffern startklar vor der Tür. Nur noch einladen und wir verlassen nach einem viel zu kurzen Besuch Paris.

Menu-off-canvas