SGP, malayiisches Viertel

Normalerweise nehmen wir uns für eine Weltumrundung drei bis vier Monate Zeit. Mit Schulkind geht es allerdings nur in den Sommerferien und der Stress fängt bereits an der S-Bahn-Haltestelle an, denn Armin hat sein D-Ticket vergessen. Ein kurzer Sprint zurück nach Hause und wir schaffen es noch rechtzeitig zum Zug nach Hamburg. 
Mit Emirats fliegt es sich sehr entspannt, leider hat unser gebuchter Fensterplatz gar kein Fenster. Dafür bekommen Kinder extra Essen und dann noch Geschenke. Erik ist begeistert und möchte jetzt nur noch mit Emirates fliegen.
In Singapur bringt uns der MRT wie immer völlig relaxt zum Boss Hotel, wo überraschenderweise noch um Mitternacht eine Riesenschlange am Check in wartet. Nach über einer halben Stunde können wir endlich die Beine ausstrecken und unseren Balkon mit der tollen Aussicht genießen.

Hier sind wir mitten in Asien, ein buntes Vielvölkergemisch. Daran muss sich Erik erst noch gewöhnen, im Moment sieht er überall seine Mutter.
Der Jetlag von sechs Stunden treibt uns früh aus den Betten.
Direkt neben unserem Hotel steht die Masjid Malabar Moschee, der aus dem islamisch geprägtem indischen Bundesstaat Kerala stammenden Malabar-Moslems. Das gesamte Gebäude ist blau gefliest und von goldenen Kuppeln gekrönt. 

Das malaiische Viertel Kampong Glam war ursprünglich ein Fischerdorf mit einem geschäftigen Hafen am Rochor River und ist der älteste Stadtbezirk Singapurs.

1822 ordnete Sir Stamford Raffles das Territorium den malaiischen, arabischen und Bugis-Gemeinden, einer Volksgruppe aus Sulawesi, zu. Das Gebiet wurde auch zum Sitz des malaiischen Königshauses in Singapur. Der ehemalige Palast beherbergt heute das Malay Heritage Centre.
Als Gegenleistung für die Inanspruchnahme der Insel durch die British East India Trading Company beteiligte sich Sir Stamford Raffles, der Gründer von Singapur, am Bau der 1824 vom ersten Sultan Singapurs erbauten Masjid Sultan Moschee mit 3.000 SGD.
Diese Moschee war ein einstöckiges Gebäude, welches jedoch nach 100 Jahren der steigenden Zahl an muslimischen Gläubigen nicht mehr gewachsen war. Das heutige Moschee-Gebäude wurde 1932 fertig gestellt. Es bietet 5.000 Gläubigen Platz und ist damit die größte Moschee in Singapur.

Die beiden goldenen zwiebelförmigen Kuppeln sind mit den Böden von Glasflaschen dekoriert, die von armen Muslimen gespendet wurden. So konnten auch weniger begüterte Muslime ihren Beitrag zur Errichtung der Moschee leisten.
Die Murals von Kampong Glam sind ein großer Anziehungspunkt für die Touristenbusse.

Heute ist es noch zu früh und so sind die Wandgemälde nicht von Menschenmassen verdeckt.

Und diese Street Art dient sogar dem Gemeinwohl, denn hier werden regelmäßig Lebensmittel hinein gelegt, um die 'weniger Glücklichen' zu unterstützen

Erik ist begeistert von den vielen Automaten, an denen man frisch gepressten und gekühlten Orangensaft bekommt, einfach nur mit Plastegeld einmal 'Tapen'.
Das leckere Essen im Foodcourt der Lavender MRT Station ist schön scharf und Erik möchte Reis dazu. Am ersten Kiosk verkaufen sie ihm keinen Reis pur, am zweiten Stand bekommt er eine Schüssel Reis für 60 Cent.
Im Pool wird Erik mit seinen dunklen Haaren und den braunen Augen von den asiatischen Kindern als ihresgleichen angesehen. Sie animieren ihn, mit ihnen zu spielen und die Kommunikation auf Englisch funktioniert sofort, der Mund steht gar nicht mehr still. Wir schauen ein wenig neidisch zu, denn offensichtlich versteht Erik das chinesische Englisch besser als wir.
Wir schlendern am Supreme Court vorbei

zum Boots Quay, wo Erik die großen Becken mit den riesigen Krabben bestaunt.

Und diese Dali Statue ist doch etwas größer als der rote Couch-Radiergummi.

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