Die Paraden werden von den einzelnen Krewes ausgerichtet. Jede Krewe hat eine eigene Geschichte und ein eigenes Thema.
Am Sonntag findet die Parade der 1949 gegründeten Krewe of Okeanos, die nach dem griechischen Gott der Ozeane benannt wurde, statt. Diese Krewe ist bekannt für die aufwändig Kostüme von Kapitän und König.
Die Parade endet in der Tchoupitoulas Street. Wir finden einen guten Platz direkt an der Straße.
Ein Ehepaar aus Slidell weist uns in die Fangtechnik ein: Hände hoch und kräftig winken, dabei laut kreischen.
Nachdem die Begleitfahrzeugen mit Blaulicht, junge Musikern und Gymnastikgruppen
sowie die Reiter vorbeigezogen sind, beginnt das eigentliche Spektakel.
Unter lautem Jubel werden die Männer und Frauen auf den Wagen angefeuert, Bonbons, Ketten, Taschen und andere Souvenirs schwungvoll in der Menge zu verteilen.
Zuerst werden wir nur mit Bonbons beworfen, aber nach der Einweisung ergattern wir Ketten ohne Ende, Frisbie, Brille, Token, Football . . .
Seit den späten 1960er Jahren sind die münzförmigen Token aus Aluminium gängige Mardi-Gras-Wurfartikel der verschiedenen Krewes. Die Vorderseite zeigt das Emblem der Krewe, den Namen und die Jahreszahl, die Rückseite das Thema der Krewe für dieses Jahr. Es gibt sogar aus Silber gefertigten Exemplare, deren Sammlerwert oft den des Metalls selbst übersteigt.
Aber es gibt auch Gegner des nicht gerade prüden Mardi Gras.
Sie ernten jedoch vorwiegend Kopfschütteln und Stinkefinger.
Die Parade der 1882 gegründeten Krewe of Proteus zieht am Montag Abend, wenn es bereits dunkel ist, durch die Canal Street und verwendet Fackeln, um die Umzugsstrecke zu beleuchten.
Es sind nur noch 15°C und einige der mangelhaft bekleideten Zuschauer versuchen sich die Hände an den Fackeln zu wärmen.
Für ihre Wagen wird immer noch das Original-Fahrgestell aus den 1880er Jahren verwendet.
Als Untertan von Poseidon konnte Proteus seine Gestalt verändern. So wird auch der König von Proteus nie der Öffentlichkeit vorgestellt. Sein Wagen ist eine riesige Muschel.
Wir haben kräftig abgesahnt und können unseren Balkon herrlich schmücken. 
Das Symbol der New Orleans Saints, dem American-Football-Team von New Orleans, ist eine goldene Fleur-de-Lis, die die historische und kulturelle Verbundenheit Louisianas zu Frankreich symbolisiert.
Weil das Team an Allerheiligen gegründet wurde, wurde das Team im hauptsächlich katholischen New Orleans, auf den Namen 'Saints' getauft.
Es ist unglaublich, was für eine Menge Müll nach den Paraden zu beseitigen ist.
Früh am Morgen fahren die Wagen der Stadtreinigung und fegen den größten Müll auf. Dann kommen noch echte Straßenfeger und beseitigen den Rest.
Am Dienstag steigert sich die Stimmung zu einer ganzen Stadt in Ekstase. In phantasievoller Bekleidung oder auch ziemlich offenherzig ziehen bereits am frühen Morgen kleine Paraden durch die Stadt, natürlich mit nichtalkoholfreien Getränken in den Händen.
Die Krewe of Zulu ist die überwiegend afroamerikanische Karnevalsorganisation in New Orleans. Sie ist für seinen Kokosnusswurf berühmt und auch fester Bestandteil des New Orleans Jazz & Heritage Festival.
Der berühmteste König der Krewe of Zulu war Louis Armstrong im Jahr 1949.
Die Ehrengarde der Zulu nennt sich Soulful Warriors und hat Figuren wie Big Shot, Witch Doctor, Ambassador, Mayor, Province Prince, Governor und Mr. Big Stuff.
Wir bewundern die Pferde, die durch diesen Lärm und eingepfercht zwischen den Zuschauern nicht durchdrehen.
Es werden immer Reservepferde mitgeführt, denn manche gehen bei diesem Lärm doch durch. Eines hört man mit den Hufen gegen seinen Wagen donnern, übertönt sogar die Pauken.
Uns wundert, dass keine Sanitäter zu den in dichtem Pack stehenden Zuschauern durchdringen müssen.