1526 kehrten die überlebenden Ureinwohner von Hispanola nach Bonaire zurück, wo sie in der Viehzucht arbeiteten.
Anfang des 17. Jahrhundert brachten die Spanier hunderte von Eseln als Arbeitstiere auf die Insel und als sie nicht mehr benötigt wurden, ließ man sie frei.
1633 eroberten die Niederländer Bonaire und bauten als erstes die Salinen aus und die aus Afrika stammenden Sklaven mussten das wertvolle Salz gewinnen. Denn Salz wurde nicht nur für die Konservierung von Lebensmitteln benötigt, sondern auch für die Glas- und Keramikindustrie.
Die Holländische-Westindien-Gesellschaft begann 1639 mit dem wirtschaftlichen Aufbau von Bonaire und Aruba, es wurde Mais angebaut, Ziegen und Schafe gezüchtet.
Da von Slagbaai, dem natürliche Hafen Bonaires, der Marinestützpunkt der West Indien Company auf Curacao mit Pökelfleisch, Aloe Gum,
Holzkohle und Salz beliefert wurde, nannte sich die Plantage im Norden der Insel ebenfalls Slagbaai.
Ende des 18. Jahrhunderts ging die Plantage aufgrund des Bankrotts der WIC in holländisches Staatseigentum über. Mit Abschaffung der Sklaverei 1863 wurden die Plantagen für das Land Bonaire zu teuer und somit versteigert.
Sogar die bewaldete Insel Klein Bonaire wurde 1868 an eine Privatperson verkauft, die die Insel zur Haltung von Ziegen nutzte.
Der nördliche Teil der Plantage Slagbaai wurde 1920 an die Brüder Herrera verkauft. Sie nannten ihre Plantage nun Amerika und das Büro am Eingang Washington, als 'Hauptstadt' der Plantage Amerika.
Der restliche Teil der Plantage hieß weiterhin Slagbaai.
Als eine der ersten karibischen Inseln engagiert sich Bonaire für nachhaltigen Tourismus und kümmert sich um den Erhalt und die Pflege der Unterwasserwelt.
Die Ziegen hatten Klein Bonaire mittlerweile kahl gefressen. Mit der Großen Ziegenrazzia wurden 1966 sämtliche Ziegen von der Insel entfernt und eine zögerliche Aufforstung begonnen.
Und auch Rennechse und Leguan können nun ungestört ein Sonnenbad nehmen, denn sie brauchen keine Angst mehr vor den Ziegenhufen zu haben.
Nach dem der letzte Besitzer der Amerika Plantage mit der Regierung ausgehandelt hatte, dass das Land nicht an Projektentwickler verkauft werden darf, erwarb das Land Bonaire die Plantage 1969 für einen symbolischen Wert. So wurde der Washington National Park, das erste Naturschutzgebiet in den Niederländischen Antillen, gegründet.
Die Salinen „Slagbaai“ und „Goto“ bekamen 1971 den Status als internationales Schutzgebiet für Flamingos zum Bau ihrer Schlammnester.
1979 erwarb das Land Bonaire auch die Rest-Plantage Slagbaai und fügte sie dem Washington-NP hinzu.
Gleichzeitig erklärte Bonaire den geamten Korallenring rund um die Insel zum ‚Bonaire Marine Park‘.
Erst Mitte der 90er Jahre zogen Curacao und Aruba nach und stellten ihre Unterwasserwelten ebenfalls unter Naturschutz.
1999 wurde der Bonaire Marine Park offiziell zum Nationalpark erklärt.
Durch die natürliche Erhaltung der Riffe kann man in dem Gewässer um die Insel herum 100e Fischarten, Weich- und Steinkorallen, Schwämme, Anemonen, Rochen, Meeresschildkröten sowie Sepien beobachten.
Auch die Insel Klein Bonaire wurde 1999 an die Einwohner von Bonaire zurückgegeben. Langsam kehren die Büsche und sogar einige Bäume zurück.
Seit 2010 ist Bonaire eine besondere Gemeinde von Holland. Die Bürger von Bonaire haben einen niederländischen Pass und sind EU-Bürgern gleichgestellt. Ihre Autos haben ein niederländisches Kennzeichen und dennoch gehört Bonaire nicht zum Gebiet der EU.
Währung ist der US-Dollar, die Amtssprachen sind Niederländisch und Papiamentu, aber auch Englisch ist weit verbreitet.
2011 wurden der Bonaire Marine Park sowie der Washington- Slagbaai-NP in das UNESCO Erbe aufgenommen.
Diesmal hüpfen wir mit DiviDiviAir zum Flamimgo Airport nach Bonaire. Aber bevor wir in den Flieger steigen dürfen, müssen noch die $US 75 pP Eintritt gezahlt werden.
2016 betrug die Zahl der Einwohner auf Bonaire 15.000, heute sind es knapp 25.000, also 83 EW/km². Hinzu kommen 185.000 Touristen und 460.000 Kreuzfahrttouristen.
So sind viel zu viele Menschen sowie viel zu viele Autos und Busse auf der Insel unterwegs, was die Spritpreise in die Höhe schießen lässt. Auch die Luft wird dadurch nicht gerade verbessert. Und die Schlangen an der Tankstelle erinnern sehr an DDR-Zeiten. Am Wochenende wird es noch spannender, da kann man ausschließlich mit der Bonaire-Prepaid-Tankkarte bezahlen. Pech, wenn ausgerechnet am Wochenende der Tank leer ist.
Wir mieten auch hier ein Auto. Diesmal ist es ein Pickup, schließlich wollen wir in den Nationalpark mit den unbefestigten Straßen und da ist ein Dodge RAM ein tauglichen Fahrzeug.
Aber vielleicht sollten wir auch Mal ganz entschleunigt ein Golfcart als Gefährt benutzen.
Es gibt keine Ampeln, etliche Kreisverkehre und Unmengen an toten Polizisten, hier Speed Bump oder Drempel genannt.
Gefahren wird sehr rasant. Manche können jedoch auf ihr tiefer gelegtes Auto nicht verzichten und brausen ungebremst über die Insel. Da hört man so manches Gefährt an den nicht gerade kleinen Schwellen hart aufsetzen und drüber schrapen.
Über abenteuerliche Straßen, die den Namen 'Straße' nicht verdienen, fahren wir zum Mangrovenwald.
Diesmal zeigen sich die Flamingos gar nicht scheu, eventuell haben sie sich mittlerweile an die vorbei brausenden Autos gewöhnt.
Und an der Lagune gehen sie sogar zwischen den Mangroven spazieren, sehr interessant.
Am Lac Cai Beach hat sich sehr viel verändert, etliche neue Buden, Kanus, Restaurants, so dass die Berge der Conch-Schalen ziemlich zugestellt sind.
Allerdings gibt es einen neuen Wetterbericht, ganz ohne Internet und sehr zuverlässig.