Da der Mungo NP ausschließlich unpaved zu erreichen ist, erwarten uns bis Mildura noch einmal 90 Kilometer Waschbrett, allerdings der schlimmsten Sorte.
Nach knapp vier Stunden Fahrzeit herrscht absolutes Chaos im 'Wohnzimmer', alles durcheinander gerüttelt, aber heil geblieben. Und die Zahnbürsten finden wir erst nach langem Suchen hinter dem Kühlschrank.
Der Campground von Mildura ist wie ein Skulpturenpark liebevoll ausstaffiert.
Nach dem Dunkelwerden kommt unser persönlicher Kusu, schnuppert an uns herum, springt auf unseren Tisch, blättert ein wenig im eBook rum und verschwindet wieder.
Die kanadischen Ingenieure William und George Chaffey planten 1886 das Bewässerungssystem in der Murray Region und machten mit der Umsetzung Mildura zur ersten bewässerten Siedlung Australiens. Das dazu benötigte Wasser wurde mit gewaltigen, von Dampfmaschinen betriebenen Pumpen, aus dem Murray River gefördert.
William Chaffrey beteiligte sich außerdem mit Unternehmergeist an der Umsetzung seiner Vision von einer boomenden Region Mildura. Er betätigte sich als Weinbauer, war aktives Mitglied der australischen Trockenfrucht-Vereinigung und wurde 1920 sogar zum Bürgermeister gewählt. |
Wir bummeln durch die Stadt auf der Suche nach dem angeblich längsten Tresen der Welt im Working Man Club. Auf ihn wird zwar in jedem Reiseführer verwiesen, leider gibt es ihn seit etlichen Jahren nicht mehr. Da auch die Brauerei derzeit umgebaut wird, bleibt nur der Besuch des Cider Trees.
Der Kings-Billabong NP ist das Wandergebiet von Mildura, ohne GPS hätten wir diesen NP aber kaum gefunden. Dort warten auf uns allerdings nur staubige Wege mit Blick auf Schilf, man weiß schließlich, dass dort der See ist. Auch die Birdhide ist absolut nicht zu gebrauchen, total eingewachsen. Das einzige Erlebnis ist die große schwarze Schlange. Allerdings scheint sie mehr Angst vor uns zu haben als wir vor ihr und huscht ganz schnell fort.
Dann versuchen wir es eben mit Merbein Common. Da ist es jedoch noch staubiger und so sind wir gleich wieder weg.
Aber tolle Häuser gibt es hier, kleine Paläste, Weinanbau scheint noch immer ein einträgliches Geschäft zu sein.
Auch der Weg zu den Red Cliffs ist so gut wie gar nicht ausgeschildert. Endlich angekommen finden wir einen verwahrlosten Weg vor, der in einem ganz neuen, 20 Meter langen Boardwalk mit Aussichtsplattform und Sicht auf die Red Cliffs endet. Irgendwie löst das bei uns nur Kopfschütteln aus.
Dann schauen wir uns noch Big Lizzi an, den größten Traktor der Welt. Diese speziellen Räder, die 'endless wheels' und Vorläufer des Kettenantriebes, waren 1916 die Sensation.
Da sich bei Big Lizzie stets die Auflagefläche durch das Vorlegen einer eigenen Schiene vergrößerte, konnten gleichzeitig umfangreichere Lasten mit zwei Meilen pro Stunde transportiert werden. Aber Big Lizzi wurde vor allen Dingen zur Rodung des Mallee Gestrüppes eingesetzt. Ohne die Hilfe von Big Lizzie würde es die Stadt Red Cliffs nicht geben.
Nun sind wir gespannt auf die Pink Lakes. Das sind jedoch Salzseen in sehr lebensfeindlicher Umgebung, nichts als Hitze, Staub und Fliegen. Auch die viel gelobten Camps im Murray Sunset NP überzeugen uns nicht, auf die geplante Übernachtung verzichten wir.