Am Cape Leeuwin kann man an der roten Linie das Zusammentreffen von Indian und Southern Ozean erkennen, man muss allerdings ganz genau hinschauen.
Nur mit ein wenig Überredungskunst kann man den Ausblick vom Leuchtturm genießen.
Nun sind wir in der Gegend der Karri Bäume mit etlichen Karri Baum National Parks. Karris sind auch nur Eukalyptusbäume, jedoch die Art, die in feuchteren Regionen wächst.
In Pemberton besuchen wir den Gloucester Tree NP. Es ist zwar nur EIN Baum, aber eben ein NP. Und in Westaustralien sind die NPs nicht kostenlos, so kaufen wir gleich den 4-Wochen gültigen Holiday Pass. Das Besondere am Gloucester Tree ist die ehemalige Aussichtsplattform für die Feuerwache in 53 Metern Höhe.
In den letzten Tagen gab es südöstlich von Perth diverse Buschfeuer, eigentlich Waldbrände. Schon auf dem Highway sehen wir viele schwarze Bäume, einige schwelen noch. Etliche NP's sind ganz gesperrt, ebenso der Scenic Drive im Shannon NP. Es ist total gruselig, statt der Kolonien von Papageien fliegt ein Einziger einsam herum, ist wohl als Brandwache abgestellt. Ansonsten ist es sehr still im Wald, fast kein Vogel zu hören, manchmal hört man ein einsames Piepsen.
Der Küstenabschnitt zwischen Cape Leeuwin und Albany ist ebenfalls für Schiffe sehr gefährlich und somit von etlichen Wracks gesäumt.
Am Mandalay Beach soll man bei Ebbe noch Reste des Wracks der Mandalay sehen können. Wir können indessen nicht Mal einen kleinen Rest davon entdecken.
In Walpole fahren wir den Scenic Loop des Normalup Inlet und die Road of the Giants.
Der Weg nach Albany ist jedoch wenig spektakulär. Wenn man bereits die Great Ocean Road und die Küste von Perth bis Augusta abgefahren ist, hat man eigentlich genug Küste gesehen.
Von Augusta bis Albany sind die Strände nur über mindestens zehn Kilometer lange Stichstraßen zu erreichen, meist nur mit 4WD.
Kurz hinter Walpole fahren wir die Hiltop Road mit dem 11 Kilometer langen Loop zu den Red Tingles. Das sind ebenfalls Eukalyptusbäume, die jedoch ausschließlich an der Südküste und küstennahe Bereiche westlich von Albany vorkommen.
Auch in Albany klappt es mit dem Lobster essen nicht. Wir ernten nur Kopf schütteln, hier nicht. Und wieder der Verweis auf die nächste Stadt, kennen wir bereits aus Victoria. Wir brausen in einem Ritt über den ziemlich langweiligen Highway zurück nach Fremantle.
Es ist Zyklonzeit und rund um Australien geht momentan die Post ab: im Nordosten ist Tropensturm Nathan unterwegs, östlich von Neukaledonien dreht der Super-Zyklon Pam seine Kreise und im Westen zieht Tropensturm Olwyn durch.
Olwyn brachte im normalerweise trockenen März binnen 24 Stunden fast das 4-fache der üblichen Märzniederschlagsmenge mit Windböen bis zu 185 km/h. Tausende Menschen wurden von der Stromversorgung abgeschnitten, zeitweise fiel die Wasserversorgung aus. Die Schäden an Landwirtschaft und Infrastruktur belaufen sich auf mindestens $100 Mio, Personenschäden sind glücklicherweise nicht zu beklagen. Die Urlauber an der Westküste von Geralton bis Port Hedland wurden evakuiert, sämtliche Campingplätze geschlossen. Betroffene Touris mussten entweder nach Süden oder nach Osten ins Landesinnere ausweichen.
Uns erreichen die Ausläufer dieses Zyklons mit Starkregen und Sturm. Es ist eine turbulente Nacht. Unser Auto ist nicht ganz dicht. Kennen wir aber bereits aus Neuseeland. Die Camper lassen bei heftigem Dauerregen ein wenig Wasser durch, ansonsten passiert so etwas nicht.
Tolles Geräusch von eine Meute Kookaburras geweckt zu werden. Dass das Vogelstimmen sind, konnten wir anfänglich gar nicht glauben. Hin und wieder hörten wir bereits so ein komisches Lachen wie aus einem Lachsack. Uns wunderte nur, dass die Chinesen Lachsäcke dabei haben sollten, denn wer kennt heute noch einen Lachsack. Aber wer kommt sonst in Frage, außer ihnen ist niemand in unserer Nähe? Als uns jedoch morgens um fünf Uhr der Weckruf erreicht, da wissen wir, es sind keine Lachsäcke!
Dieses Lachen ist zwar überaus laut, aber man kann gar nicht böse sein sondern muss einfach mitlachen. Nach den Kookaburras melden sich die Magpies (Flötenvogel), dann die rosa und die grünen Papageien und zum Schluß die schwarzen Papageien. Was für ein Lärm! Wenn eine Schar Papageien über einen hinweg fliegt kann man getrost schweigen. Es ist eh nichts mehr zu verstehen. Mittlerweile ist es 6:30 Uhr und man hört auch etliche kleinere Vögel zwitschern, Zeit zum aufstehen.
Auf der Landkarte ist die Umgebung von Perth ein weißer Fleck. Das täuscht jedoch, denn bis Augusta zieht sich die Bebauung Mal mehr Mal weniger geschlossen hin. Auch die Höchstgeschwindigkeit auf dem Highway beträgt meist nur 70 kmh.
Da die Städte wie nach amerikanischem Vorbild vorwiegend aus Siedlungen mit Einfamilienhäusern bestehen, wird dafür natürlich eine Menge Platz benötigt. Das meiste ist neu, groß und sehr ordentlich. Und die Erschließung geht weiter. Die Immobilienkrise scheint um Australien einen Bogen gemacht zu haben.