SK, Piešťany

Der Ort Piešťany gehörte im Laufe der Jahrhunderte verschiedenen Adelsfamilien, die letzte war die Familie Erdödy, die bereits 1778 die ersten Badehäuser auf der Kurinsel errichten ließ. Die Familie Winter pachtete die Badeanlagen von 1889 bis 1940. Sie verbesserte die Behandlungsmethoden, baute neue Badeanlagen sowie Hotels und begründete den internationalen Ruf von Piešťany.
Piešťany verfügt über 70°C warme, schwefelhaltige Thermalquellen und gehörte bereits vor dem Ersten Weltkrieg zu den führenden Rheuma-Heilbädern Europas. Das Symbol der Kurinsel ist der bronzene Krückenbrecher.

Gleich daneben steht die Kapelle des Heiligen Herzens Jesu.

Piešťany ist ein richtiger Ort zum Relaxen, obwohl wir auf das obligatorische Schlammbad verzichten. Im Grand Hotel Sergijo

lassen wir uns mit privater Sauna und Massagen verwöhnen, Entspannung pur. Es ist ein tolles Hotel, wenn man von dem als ‚hervorragend‘ gepriesenem Frühstück nicht zu viel erwartet und ein Moskitonetz dabei hat, ansonsten gibt es mehr als 40 Moskitostiche gratis pro Nacht.
Mit den Rädern wollen wir den Stausee des Váh, Waag, umrunden.

Es macht keinen Spaß, denn die Fahrradwege sind schon ziemlich in die Jahre gekommen.
Insgesamt finden wir Piešťany ein wenig enttäuschend.
Das Wasserschloss Holíčsky zámok in Holíčs, Holitsch, aus dem 18. Jahrhundert entstand durch den Umbau einer Festung zur Sommerresidenz der Habsburger. 

1970 wurde das gesamte Bauensemble zum Nationalen Kulturdenkmal erklärt, eine Sanierung fand bisher jedoch nicht statt.
Es sieht eher traurig aus.
Nun sind wir wieder in Tschechien und besuchen das Schloss Státní zámek in Lednice, Eisgrub.

Im 17. Jahrhundert baute die Familie Liechtenstein den Gutshof aus dem 14. Jahrhundert massiv aus. Im 18. Jahrhundert wurde die Villa (heute der Mitteltrakt) aufgestockt, der Ballsaal in ein Schlosstheater umgebaut und die Dekoration in Rokoko ausgeführt. 
Die heutige Kirche

wurde überwiegend im 19. Jahrhundert errichtet. Das Minarett, ein Staffagebau, wurde 1804 fertig gestellt.

Die Gartenanlage des Schlosses wurde zwischen 1880 und 1904 schrittweise dem englischen Landschaftspark

mit zehn barocken Springbrunnen aus dem 17. Jahrhundert angepasst. Leider ist nur noch der venezianische Brunnen erhalten.

Wir würden gern hineingehen, aber auch hier ist es nur mit tschechischer Führung möglich.
Die von Weinbergen umgebene Stadt Mikulov, Nikolsburg, wurde bereits im 11. Jahrhundert besiedelt. Der Reiseführer beschreibt Mikulov als die Perle Mährens, das wollen wir natürlich überprüfen.
Die jüdische Gemeinde in Nikolsburg entstand 1421, als die Juden aus Wien und Niederösterreich vertrieben wurden. Nach dem Zerfall Österreich-Ungarns wurde die Stadt gegen den Willen der Bevölkerung der Tschechoslowakei zugesprochen. Und das, obwohl die Bewohner zu 97% deutschsprachig waren und Österreich direkt an der Ortsgrenze anfängt.

Auf dem Felshügel dicht am Stadtzentrum wurde im 17. Jahrhundert ein Barockschloss, das unübersehbare Wahrzeichen von Mikulov, erbaut. Es brannte 1945 bis auf die Grundmauern ab und wurde in den 1950er Jahren vollständig wieder aufgebaut.
Im Weinkeller des Schlosses befindet sich ein Holzfass aus dem Jahr 1643 mit einem Fassungsvermögen von über 1.000 Hektolitern. 
Auch hier ist der Eintritt nur mit Führung in tschechischer Sprache möglich.
So treiben wir uns ein wenig im schönen Schlosspark mit dem prachtvollen Tor herum.

Die Pilgerkapelle St. Sebastian auf dem 363 Meter hohen Heiligen Berg wurde zwischen 1623 und 1630 erbaut.

Wir sind in der absoluten Fahrradgegend, es ist kein Platz mehr für unsere Räder auf dem Marktplatz zu finden, geschweige denn ein Platz für uns in einem der vielen Restaurants, somit auch kein stärkendes Bier.

Also wenden wir uns der Weinverkostung, 100 ml Wein für einen Euro, zu.

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