CZ, Pec pod Sněžkou

Auf dem Weg Richtung Riesengebirge kommen wir an der 1396 erstmals erwähnten Burg Trosky mit ihrer einmaligen Silhouette vorbei. Nach wechselvollen Jahren setzte 1648 das kaiserliche Heer die Burg in Brand, sie wurde aufgegeben und verfiel. Heute ist sie das Symbol des Landschaftsschutzgebietes 'Ceský ráj', dem böhmischen Paradies.

Die Besiedelung der böhmischen Seite des Riesengebirges begann erst Ende des 18. Jahrhunderts durch Einwanderer aus dem Alpenraum.
Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges und der Vertreibung der deutschen Bevölkerung wurde die Region mit tschechischen Bürgern aus dem Landesinneren, zurückgekehrten Kriegsgefangenen, Kriegsflüchtlingen, aber auch Slowaken und Roma, die man kulturell assimilieren wollte, neubesiedelt.
Das Aparthotel in Pec pod Sněžkou hat Zimmer frei und wir bekommen sogar 20% Rabatt für den Lift zur Schneekoppe.
Bereits 1946 wurde mit dem Bau einer Seilbahn von Pec pod Sněžkou (890 Meter) hinauf zur Sněžka (1.594 Meter) begonnen, jedoch 1980 der Betrieb eingestellt. 1982 ging die Seilbahnanlage nach Abstellung der schlimmsten Sicherheitsmängel wieder in Betrieb und wurde 2012 endgültig geschlossen.
Auf der gleichen Trasse nahm eine neue, 3.716 Meter lange Gondelbahn 2014 ihren Betrieb auf.

Die Station auf der Schneekoppe wurde auf den Grundrissen des Sesselliftes errichtet,

die Talstation in Pec pod Sněžkou hingegen etwa 60 Höhenmeter tiefer und damit näher am Ort.

Auch gab es an der Bahn früher keine Drängelgitter und oben auf der Schneekoppe sieht es völlig anders aus als in den 1980iger Jahren, als wir in Velka Upa zum Skilaufen waren.
Aber wir haben Bombenwetter und die Aussicht ist fantastisch. Nur ist es ein Begängnis wie in Rostock zur Hans Sail.

Vielleicht liegt es aber auch am traumhaft schönen Wetter. Wann kann man sich schon mal in dieser Höhe in T-Shirt und kurzer Hose bei Windstille sonnen?
Die oberhalb der Baumgrenze liegende Schneekoppe ist mit einer Höhe von 1.603 Metern die höchste Erhebung des Riesengebirges. Über ihren Gipfel verläuft die Staatsgrenze zwischen Polen und Tschechien. Der grenzüberschreitende Weg der polnisch-tschechischen Freundschaft (Kammweg) 

war in den 1980er-Jahren nur noch polnischen und tschechoslowakischen Bürgern zugänglich.
Das älteste Gebäude auf der Sněžka ist die römisch-katholische Sankt-Laurentius-Kapelle aus dem 17. Jahrhundert. Sie ist 14 Meter hoch und befindet sich unmittelbar an der Staatsgrenze auf polnischer Seite. In ihrer wechselvollen Geschichte war sie Gotteshaus, Wirtshaus und auch Unterschlupf vor Unwettern für wagemutige Bergsteiger.
Ebenfalls auf polnischer Seite befindet sich die von Architekten der Universität Breslau entworfene und zwischen 1964 bis 1974 entstandene Bergbaude in Form von 'fliegenden Untertassen'.

Auf tschechischer Seite stand die 1868 errichtete böhmische Baude, in der 1872 das höchstgelegene Postamt Preußens eröffnet wurde. Die Baude wurde 1990 geschlossen und 2003 abgerissen.
Im August 2008 wurde dann anstelle der böhmischen Baude die Neue Tschechische Poststelle mit einem Flachdach, das als Aussichtsplattform dient, auf einem Grundriss von 17 × 4,5 Metern errichtet. Das Untergeschoss ist im früheren Keller der Böhmischen Baude untergebracht.
Auch der Wanderweg zur Schneekoppe ist neu gestaltet, richtig gut ausgebaut.

Zum Verlassen der Schneekoppe per Bahn, muss man noch länger anstehen als an der Talstation.

In Velka Upa habe ich nur eine Idee, wo das Haus von Frau Simral zwischen all den neuen Gebäuden stehen könnte.
Naja, statt ringsherum Berge weißen Schnees hängen bunte Blumen vor den Fenstern, irgendwie ganz anders. Da versagt schon Mal die Erinnerung.
Dafür kann man heute in Velka Upa sogar Street Art bewundern.

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