SK, Štrbské Pleso

Am Straßenrand tauchen endlich einige Kioske mit Käse und Wurst in vielfältiger Auswahl auf. Wir halten an jedem, um uns mit schmackhaftem slowakischem Käse einzudecken, besonders dem Schafskäse. Leider bleiben es die einzigen Käsebuden auf unserer Reise. Der beliebte Parenica lacht uns von etlichen Plakaten an, nur der Käse selbst ist nicht zu bekommen, nicht einmal im riesigen Tesco Express. 
So bleibt uns nur die Erinnerung an diese so wohlschmeckende geräucherte Schafskäserolle.

Parenica, bedeutet im Slowakischen 'Gebrühte', ist ein halbfester, nicht reifender, gedämpfter und meist auch geräucherter Schafskäse.
Seit den 1950er Jahren wird der Käse nur noch im Berggebiet der Slowakei in Lagen ab 200 Metern hergestellt.

Wir nehmen den Oštiepok, ein halbfester, halbfetter, geräucherter Käse aus Kuhmilch in Form eines großen Eis, eines Zapfens oder einer Ellipse, manchmal erinnert sie auch an eine Handgranate.

Besonderes Kennzeichen des Oštiepok ist die Verzierung mit Ornamenten.

Dann gibt es noch den Polostiepok, ein auf Buchenholz geräucherter, gedämpfter Käse aus Kuhmilch. Er eignet sich besonders zum Backen und Grillen und wird gern mit Rotwein serviert.

Der Nite Neúdené ist ein Band aus gedämpftem, halbweichem, ungereiftem, halbfettem und ungeräuchertem Käse aus Kuhmilch.
Er wird gern zum Dekorieren von Speisen sowie als Snack zu Bier und Wein genommen.

Im Augsburger Frieden von 1555 wurde eine friedliche und dauerhafte Koexistenz von Luthertum und Katholizismus im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation garantiert. Dennoch wurden den Protestanten im Zuge der Rekatholisierung bis zur Mitte des 17. Jahrhunderts fast 900 ihrer Kirchen weggenommen, und 1612 wurde die Ausübung der evangelischen Religion sogar ganz verboten. Daraufhin stürmten 1618 mit Degen und Pistolen bewaffnete protestantischen Adelige die Böhmische Kanzlei in der Prager Burg und lösten damit den 30-jährigen Krieg aus.
Erst 1681 sollten die Protestanten ihre Kirchen wieder zurückbekommen, aber nur, wenn sie noch nicht römisch-katholisch geweiht wurden. Als Schadenersatz durften die Protestanten Bauplätze, die im Gesetzestext (Artikular) veröffentlicht wurden, bekommen.
Diese Artikularkirchen mussten allerdings vollkommen aus Holz, ohne eiserne Nägel, 

ohne Turm, außerhalb geschlossener Ortschaften und innerhalb eines Jahres gebaut werden. Darüber hinaus durfte der Haupteingang nicht einmal direkt an der Straße liegen.
Als Folge dieser Beschlüsse entstanden insgesamt 38 evangelische Kirchen, von denen heute noch fünf erhalten sind.
Die 1693 gebaute Artikularkirche von Svätý Kríž ist mit 43 Meter Länge eine der größten hölzernen Bauten in Mitteleuropa. Der selbständig stehende hölzerne Glockenturm wurde allerdings erst später angebaut.

Durch die zweigeschossige Chorempore haben nahezu sechstausend Besucher in der Kirche Platz.

Die Inneneinrichtung mit dem hölzerner Barockaltar und dem Kronleuchter aus venezianischem Glas ist sehr beeindruckend.
Durch die besonderen Oberlichter und den kreuzförmigen Grundriß wirkt das einfallende Licht ungewöhnlich emotional. 
Nach unendlich vielen Baustellen kommen wir etwas genervt in Štrbské Pleso an

und benötigen weitere 30 Minuten, unser Hotel zu finden, kein Wegweiser, dafür Unmengen an Einbahn- oder gesperrte Straßen.
Indessen ist das Kempinski

sehr gut ausgeschildert. Leider haben wir hier keine Buchung.
Allerdings entpuppt sich unser Zimmer im Panorama Resort

als herrliche kleine Wohnung, zwei Zimmer mit Flur, Küche und Bad, ideal zum Entspannen.
Am Morgen hängen die Wolken tief in den Bergen um Štrbské Pleso.

Wir fahren trotzdem die 2.070 Meter lange Solisko Expres von der Dolná stanica sedačky, 1.386 Meter, hoch zur Stanica lanovky Pod Soliskom, 1.814 Meter.
Dieter schafft auch noch die 312 Höhenmeter zum Predné Solisko, Vorderer Salzberg, einem der wenigen frei zugänglicher Berge der Hohen Tatra.

Mir ist es zu steil und ich kehre nach 1/3 des Weges um.
2013 wurde auf dem 2.126 Meter hohen Gipfel ein hölzernes Kreuz aufgestellt.

Die Wolkendecke reißt hin und wieder auf und so gibt es kurzzeitig schöne Blicke ins Tal und auf andere Gipfel des Hochgebirges.

Auch Skispringer kann ich nur bewundern, schon beim Anschauen dieser steilen Pisten überläuft mich ein unangenehmes Prickeln.

Und früh übt sich, wer ein anständiger Bergretter werden will.

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