CZ, Prag, Teil 1

Einer der ältesten Teile der Prager astronomischen Rathausuhr, auch Aposteluhr, ist das mechanische Uhrwerk mit dem astronomischen Zifferblatt aus dem Jahre 1410. Etwa 1490 kam unterhalb des astronomischen Zifferblattes ein Kalender hinzu. Über die Zifferblätter wurde später noch der Apostellauf installiert. 
Die Apostel, die heute zu sehen sind, wurden erst 1948 gefertigt. Nur zwei der ursprünglichen Figuren haben im Prager Stadtmuseum überlebt.
Täglich zu jeder vollen Stunde zwischen 9 und 22 Uhr erscheinen in den beiden Fenstern die Figuren der zwölf Apostel.
Zugleich erwachen auf der linken Seite des astronomischen Zifferblattes die Allegorie der Eitelkeit neben der Habsucht 

und auf der rechten Seite der Sensenmann, der die Sanduhr wendet und mit der Glocke klingelt.
Neben dem Sensenmann steht der Türke, der die Allegorie der Wollust darstellt. 

Nachdem alle Apostel vorbeigezogen sind, kräht der Hahn oberhalb der Apostelfenster, und die Glocke oben am Turm beginnt die Stunde zu schlagen. Zum Abschluss dreht der Sensenmann das Stundenglas in seiner linken Hand. 
Und dieses Spektakel lockt natürlich massenweise Touristen an.

Mit den vielen Figuren, die das Ziffernblatt umgeben, ist die Uhr sehr imposant. Jedoch gefällt uns der Umlauf der Figuren selbst an der Rostocker astronomischen Uhr aus dem Jahre 1472 mit dem Apostelumgang von 1643 besser, auch wenn er nur zu highnoon und Mitternacht in Gang gesetzt wird.
Die Figuren der Apostel ziehen außen vorbei, wobei Judas der Segen verweigert wird. Ihm wird die Tür vor der Nase zugeschlagen und er muss bis zum nächsten Umgang draußen stehen bleiben.

Allerdings sind die Rostocker Figuren sehr viel kleiner und man kann den Umgang der Apostel auch nicht so gut beobachten, da man direkt vor der Uhr stehen muss. Hier wäre eine Empore für die Zuschauer sinnvoll.

In Prag sieht man nur die Oberkörper, aber schön groß, hinter einem Netz vorbei zeihen.

Über die 1914 in Betrieb genommene Mánes-Brücke erreichen wir die Kleinseite, die 1257 unterhalb der Burg als zweite Stadt angelegt wurde. Hier dominieren Palais aus der Renaissance und dem Barock.
Das barocke erzbischöfliche Palais ist die Residenz der Prager Bischöfe, 1764/65 wurde es im Stil des Rokoko umgestaltet.

Wir gehen zur 1320 gegründeten Burgstadt, heute Hradschin-Stadt, der dritten Prager Stadt. Die Burganlage selbst wurde bereits im 9. Jahrhundert erbaut. 
Die Prager Burg gilt mit einer Grundfläche von rund sieben Hektar nach der Marienburg als das zweitgrößte geschlossene Burgareal der Welt. 

Sie war Residenz der Könige von Böhmen, zweier Kaiser, der Präsidenten der Tschechoslowakei und heute Tschechiens. 
Natürlich schaffen wir nicht jede der vielen zur Burg gehörenden Sehenswürdigkeiten zu besichtigen.
Im Museum der Hologramme bestaunen wir sich bewegende Bilder von Tieren, Science Fiction Figuren und bekannten Persönlichkeiten wie Marilyn Monroe, Albert Einstein, den Beatles sowie vieles mehr.

Wir bummeln durch das vom Weißen Turm und dem Daliborka eingefasste Goldene Gässchen, welches auch Alchimisten- oder Goldmachergasse genannt wird. Die Häuschen aus dem 16. Jahrhundert sind direkt an die Innenmauer der Prager Burg 'geklebt'.
Für ein Foto muss man geduldig auf eine Lücke zwischen den Fähnchengruppen warten.

In den winzigen Häuschen wohnten vorwiegend arme Leute, Goldschmiede

und nicht zu vergessen in den Jahren 1916/17 im Haus Nr. 22a Franz Kafka.
Der Daliborka ist ein gotischer Befestigungsturm der Prager Burg am Ende des Goldenen Gässchens. Er wurde als Hungerturm genutzt, wo auch die Folterkammer untergebracht war.

Die 1267 zur königlichen Kapelle erhobene Allerheiligenkapelle St. Georg ist eine gotische Kirche. Nach dem Brand von 1541 wurde sie im Renaissancestil wieder aufgebaut.

Der Chor aus dem Jahr 1732 ist wahrscheinlich das Werk von Kilian Ignaz Dientzenhofer.

Der Veitsdom ist die Kathedrale des Erzbistums Prag und das größte Kirchengebäude Tschechiens. Der Bau wurde im 10. Jahrhundert begonnen und erst im Jahr 1929 vollendet.

Menu-off-canvas