Wir bummeln durch Kralendijk mit der neu gestalteten Promenade.
Heute liegt sogar ein echter Luxusliner am Terminal, The Ritz-Carlton Yacht Collection.
Es gibt etliche neue Häuser und Resorts, jedoch nicht so schön wie auf Curacao. Außerdem hat mittlerweile fast jedes Hotel eine Tauchbasis.
Angeblich soll der Tourismus auf Bonaire zum Schutz der Natur in Grenzen gehalten werden, aber es wird gebaut und gebaut, vorwiegend fantasielose Betonbauten ohne den karibischen Charme.
Und dann auch noch den herrlichen alten Häusern vor die Nase gesetzt.
Diese Häuser haben nun keinen Meerblick mehr, nur noch Betonblick. Der einzige Vorteil ist, dass nicht so hoch wie auf Aruba gebaut wird.
Wir nehmen im Bucket ein Bier und ein Paar Bites, alles schmeckt hervorragend in dieser witzigen Bar.
Das Bier gibt es in 0,22l Flaschen, wahrscheinlich damit es keine Zeit hat warm zu werden. Bestellt man jedoch einen Eimer Bier, gibt es viele der kleinen Flaschen in einem Eimer mit Eis.
Der Norden der Insel ist grün und hügelig mit dichter und artenreicher Vegetation. Durch Abholzung hat die Insel jedoch ihre ursprüngliche Vegetation verloren und heute bestimmen baumgroße Säulen- und Kandelaberkakteen die Landschaft.
Für den Eintritt zum Washington-Slagbaai-NP muss man den stolzen Preises von $US 40 pP bezahlen. Allerdings gilt die Eitrittskarte für ein ganzes Jahr.
Auf der Short Route des NP liegt auch der höchste Berg der Insel, der 241 Meter hohe Brandaris. Das Besteigen des Berges überlassen wir in der Mittagshitze aber doch lieber den Spätgeborenen und wählen die Long Route.
Offensichtlich wollen alle auf den Berg, es scheint sich niemand für die fantastische Küstenlandschaft des NP zu interessieren. So sind wir hier fast allein mit den Karakaras.
Bonaire entstand durch Jahrhunderte von Unterwasser-Vulkanausbrüchen, die vor etwa 60 Millionen Jahren die Oberfläche erreichten. Vor etwa zwei Millionen Jahren wurde der Fels durch tektonische Verschiebungen weiter angehoben und bildete Kalksteinterrassen aus ehemals lebenden Korallen. Diese Relikte uralter Korallenriffe sind überall auf Bonaire zu finden, am Seru Grandi sind sie erstaunliche 58 Meter hoch.
Die Boka Kokolishi ist sogar mit versteinerten Conch-Fossilien übersät.
Der 10 Meter hohe Seru Bentana Leuchtturm wurde 1954 vom Blitz getroffen und ist nicht zu besichtigen.
Die neue Treppe zu ihm ist allerdings etwas überdimensioniert.
Der 1921 erbaute, 26 Fuß hohe Leuchtturm Malmok steht an einem ungünstigen Standort, so dass er nur sechs Jahre in Betrieb war und heute eine Ruine ist.
Auch hier sieht man überall Ziegenfraß. Sie verschmähen sogar Kakteen nicht.
Die Parkverwaltung schickt Judas-Ziegen, sterilisierte Ziegen mit Sender, in den NP, und da Ziegen sich immer einer Gruppe anschließen, werden so die wilden Ziegen gefunden. Dadurch soll der Park von den Ziegen befreit werden.
Am Wayaka Beach kann man in dem klaren Wasser wunderbar schnorcheln. Und obwohl das Tauchen im NP verboten ist, sehen wir viele das Verbot missachten.
Auf den ausgefahrenen Sandwegen zuckeln wir mit 10 kmh die sieben Kilometer zum Ausgang.
In Rincon gibt es nicht viel zu sehen. Die gesamte zum Brennen benutzte Hirse in der Cadushi-Destillery soll von Bonaire stammen. Wir haben jedoch nicht ein einiges Feld gesehen.
Aber es gibt auch hier eine Grotte von Lordes, indessen ist sie noch grottiger, als die von Aruba.