NA, Bonaire, Süden

In unserem Resort kann man gut Vögel beobachten. Der rötlich-braune Moskito-Kolibri schwirrt so schnell hin und her, dass ein Foto unmöglich ist. Aber der Smaragd-Kolibri setzt sich direkt neben uns zum Ausruhen und bleibt mindestens 15 Sekunden in unserer Umgebung.

Der Süden der Insel ist flach und trocken, eine Kakteenwüste.


Am ehemals einsamen Sorobon Beach gibt es nun Bars und Restaurantants, sogar ein Luxury Beach Resort.
Auf dem Lac Cai, der vier Kilometer langen und mehr als zwei Kilometer breiten Flachwasserlagune, tummeln sich Surfer zu Hunderten.

In der gesamten Lac Bay ist Kiten allerdings verboten. 
Der 1838 erbaute und 21 Meter hohe Willemstoren Lighthouse an der Südspitze der Insel ist der älteste Leuchtturm Bonaires.


Salz ist nach wie vor ein wichtiger Wirtschaftsfaktor auf Bonaire, so wurden die natürlichen Salzseen im Süden der Insel zu Salinen ausgebaut. Mittlerweile wird ein Viertel der gesamten Landfläche der Insel zur Salzgewinnung genutzt und auch das Salz-Terminal wurde erweitert.

Die schwere Arbeit beim Ernten und Verladen des Salzes in der sengenden Hitze hatten Sklaven zu erledigen. Sie wohnten in diesen winzigen 1850 erbauten Hütten.

Jeden Freitagnachmittag wanderten die Sklaven sieben Stunden lang nach Rincon, um das Wochenende mit ihren Familien zu verbringen, sonntags marschierten sie wieder zurück.
In den flachen Salinen führt uns ein Rötelreiher seine sehr spezielle Fangtechnik vor.

An unserem letzten Abend ist in der Mona Lisa die Küche geschlossen, nur die Bar ist geöffnet. Die Tische und Stühle in dem kleinen Restaurant sind zur Seite geschoben und es spielt eine Band Songs der 70er und 80er Jahre. Die Türen sind weit geöffnet, 

das Publikum steht oder sitzt auf dem Bürgersteig und jeder darf mitmachen. Herrlich.
Bonaire verfügt über mehr als 80 Tauch- und Schnorchelplätze, die mit einem gelben Stein am Straßenrand gekennzeichnet sind.
Leider werden auch die ausgewiesenen Schnorchelplätze von Tauchern dominiert, da fühlt man sich als Schnorchler ein wenig diskriminiert.
Und der schöne Strand mit dem Bari Reef ist von dem hässlichsten aller neuen Resorts, dem TUI-Resort, vereinnamt worden.

Kein Zutritt mehr, selbst Einheimische finden das empörend.
Der schönste Schnorchelspot ist immer noch Klein Bonaire mit dem schönen sandigen Strand und der tollen Riffkante.

Das Wassertaxi dorthin wird nun nicht mehr von Kantika di Amor betrieben, sondern von Epic Water Taxi und kostet das Doppelte.

Aber die Kreuzfahrtschiffe haben ein eigenes Taxi bekommen, so dass man nun auch an Tagen, an denen Schiffe wie die AIDA am Terminal liegen, Klein Bonaire besuchen kann. Wenigstens eine Verbesserung.
Allerdings ist auch bei den schönsten Schnorchelspots das Hinein- und Hinauskommen wegen der vielen Steine und toten Korallen äußerst schwierig.

Da kann man bei der hohen Dünung schon Mal Blessuren davon tragen.
Wenn man Glück hat, wird man für die Mühe durch den Anblick einer zutraulichen Schildkröten belohnt.

Eigentlich setzen die Inseln auf nachhaltigen Unterwassertourismus. Nur haben die Unmengen an Schnorchlern und Tauchern

bereits sichtbar die Riffe beschädigt. Auch sieht man immer wieder Uneinsichtige mit ihren Flossen auf den Korallen stehen. 
Obwohl die ABC-Inseln mit mehr als 2.500 Sonnen- und 5.000 Windstunden die perfekten Bedingungen für regenerative Energiegewinnung bieten, wird die elektrische Energie größtenteils aus importierten fossilen Brennstoffen erzeugt.
Und durch die instabile Lage in Venezuela und den Ukrainekrieg sind die Ölpreise explodiert, was sich in der Bevölkerung stark bemerkbar macht.
Es gibt auf den ABC-Inseln keine lokalen Unternehmen im Bereich der regenerativen Energie. Um die fossilen Brennstoffe bei der Energierzeugung abzulösen, wird erhebliche finanzielle Unterstützung aus den Niederlanden benötigt.
Auch kann man auf allen drei Inseln Wasserknappheit, Verschmutzung, Erschöpfung der Ressourcen sowie Verlust von Lebensräumen bereits erkennen.
Das wird den Zustrom an Touristen jedoch kaum unterbrechen, denn die Inseln sind wirklich wunderschön.

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