NZ, Südinsel, Haast Pass bis Milford Sound

Wir probieren endlich Whitebait, ein Muss wenn man im Sommer an der Westküste ist. Wird mit Ei vermischt, schmeckt ein bisschen wie Rührei mit Krabben, etwas fischiger, ist ja auch Fisch.
Und die Sandflies nerven, Tod den Sandflies!


Wir schauen in die Galerie von Andris Apse, dem wohl bekanntesten Landschaftsfotografen Neuseelands, hinein. Tolle Bilder und sehr tolle Preise, Drucke in A1-Format seiner Fotos kosten ab $ 2.000.
Der Haast Pass ist wegen Abbruchgefahr von 5:00 Uhr abends bis 7:00 Uhr morgens gesperrt. Wir fahren früh los und die Sonne lässt die Wiesen dampfen. Da fällt uns doch gleich das Kinderlied „... und aus den Wiesen steiget der weiße Neger Wombaba...“ ein.
Wir bewundern immer wieder die unermüdlichen Radfahrer, die sich über die Pässe quälen. Hier ist einer sogar als Weihnachtsmann verkleidet, ist ja schließlich der 23. Dezember.

Zum Wasserfall Rouring Billy müssen wir unbedingt noch einmal.
Hier sind wir vor 10 Jahren, trotz unserer neuen Regenjacken, in nur einer Minute bis auf die Haut durchgeweicht. Denn, man glaubt es kaum ; ), wir hatten unwetterartigen Regen. Das war wirklich das schlimmste Unwetter, dass wir je in unserem Leben Auto fahrend überstanden haben. Dabei wurde aus dem Haas Fluß, der heute fast gemächlich dahin strömt, ein brüllendes Meer, in dem ganze Bäume hin- und her gewirbelt wurden.


Als wir die Stelle erreichen, an der wir vor 10 Jahren umkehren mussten weil die Straße überspült war, staunen wir, wie nah es bereits an Wanaka ist.
Diesmal haben wir Zeit für Puzzling World, ein Museum mit geschickten optischen Täuschungen und das Hirn spielt total verrückt, gerade stehen ist unmöglich. Sehr zu empfehlen.


In Cardrona ist dank Dieters Schulkameradin Moni ein Zimmer für uns reserviert. Das Dorf besteht vorwiegend aus dem ehrwürdigen Hotel von 1865. Vieles ist noch im Originalzustand, eben historisch.
Wir bekommen das Superzimmer mit großem Balkon und bleiben vier Nächte. Aber zuerst Sonne und Wind nutzen zum Relaxen und Wäschewaschen.



Das Hotelrestaurant ist sehr beliebt und so hält eine Menge Laufkundschaft, wohl eher 'Fahrkundschaft'.
Weihnachten ist für uns wieder Mal ganz anders. Die Erinnerungen an die dunklen Tage zu Hause, das Plätzchen Backen, den Glühweinstand und die vielen Weihnachtsfeiern sind sehr indifferent und Heimweh will nicht so recht aufkommen.
Auch die Adventszeit war anders als sonst, hier tragen die Weihnachtsmänner häufig kurze Hosen und Surfbrett. Und der Weihnachtsmarkt wird an nur einem Tag für ca. vier Stunden zelebriert. Es gibt fröhliche Weihnachtsparaden, die durchaus an Karneval erinnern. Und es blüht der neuseeländische Christmas Tree, der Pohutukawa, das immergrüne Myrtengewächs mit den knallroten Blüten.


Heiligabend ist ein ganz normaler Tag und wir treffen Kris, Monis Sohn, der hier seit einigen Jahren lebt. Er gibt uns ein Paar Tipps für Unternehmungen in der Umgebung.
Der 1. Weihnachtstag, Christmas Day, ist dann der Feiertag, wo alle „in Familie“ sitzen und nichts geöffnet hat. Es gibt nur Frühstück, danach ist alles geschlossen.
So haben wir Zeit für Haare (Dieters und Fritzis) und Bart (nur Dieters) schneiden, Bilder sortieren und löschen, Bericht schreiben. Es ist zwar nicht kalt, aber so ein Hot Tub ist immer wieder toll.
Ab 2. Weihnachtstag, dem Boxing Day, geht dann der Trubel los. Heute ist eine Familie aus Wanaka Mal eben mit zwei Hubschraubern zum Essen eingeflogen, Angeber!
Wir verabschieden uns von Kris und der tollen Mannschaft und brausen über Panoramastraßen mit Postkartenausblicken nach Queenstown, finden wir natürlich doof, da dort alles nur auf 'have fun' ausgelegt ist.


Also weiter nach Te Anau, und wieder Mal Regen. Auf dem Weg zum Milford Sound überrascht uns Bilderbuchwetter.
Die ca. 1700 Meter hohen Gipfel der fast senkrechten Berge sind von winzigen Wölkchen umgeben, damit es auf dem Foto nicht zu langweilig aussieht.
Obwohl wir fast nicht anhalten, benötigen wir die angegebenen 2,5 Stunden für die 120 Kilometer Serpentinen und ergattern gerade so die letzten Tickets für eine Bootstour. Wunderschöne Fahrt vorbei an Robbenfelsen und Wasserfällen bei strahlend blauem Himmel.

In einen Wasserfall fahren wir fast hinein. Natürlich werden wir nass und es gibt kein Foto, denn die Apparate haben wir gut verpackt. 

Im Unterwasserobservatorium Milford Deep bewundern wir viele Seesterne, Coppes (das ist ein Fisch ohne Schwimmblase), Seeanemonen, Weihnachtsbaumwürmer, Seeigel, eine Menge Barsche




und vor allen Dingen schwarze Korallen.


Und das geht nur, wegen der außergewöhnlichen Wasserzusammensetzung des Milford Sounds. Zwei unterschiedliche Wasserschichten sorgen für die besonderen Lichtverhältnisse unter Wasser. In der tiefer gelegenen Salzwasserschicht herrschen tiefseeähnliche Lichtverhältnisse vor. Das führt dazu, dass sich dort eine Fauna angesiedelt hat, die man sonst nur in der Tiefsee findet, darunter auch die schwarzen Korallen.

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