Schulpforte

Das Zisterzienser-Kloster Sankt Marien zur Pforte wurde 1137 im Saaletal  gegründet. Die Mönche kultivierten das Land um das Kloster und machten es zu einem der reichsten Klöster. 
1150 wurde die Klosterkirche als romanische Basilika errichtet und von 1251 bis 1320 zur heutigen gotischen Klosterkirche umgebaut. Die Westfassade der Kirche ist für eine Zisterzienserkirche ungewöhnlich aufwändig gestaltet.

Über dem Portal befinden sich die Apostel Petrus, Paulus, Jakobus und Johannes. Auf der Konsole zwischen ihnen stand früher eine Marienkrönung. 
Die Klosterkirche, der Kreuzgang, das Grisaille-Fenster und das Triumphkreuz 

sind die Prunkstücke der Zisterzienserzeit. Das aus dem 13. Jahrhundert stammende Triumphkreuz aus Eichenholz

ist eines von zwei in Europa noch existierenden monumentalen bemalten Zisterzienserkreuzen.
Nach der Säkularisation des Klosters gründete der sächsische Herzog 1543 in den ehemaligen Klostergebäuden eine Fürstenschule und sicherte dem baulichen Ensemble seinen Fortbestand. 

Im Internatsgymnasium der Landesschule Pforta leben und lernen heute etwa 300 Schüler aus allen Teilen Deutschlands von der neunten Klasse bis zum Abitur. Die Begabtenförderung erfolgt nach bestandener Aufnahmeprüfung in den Spezialisierungsbereichen Sprachen, Musik und Naturwissenschaften. 
Berühmte Alumni waren der Dichter Friedrich Gottlieb Klopstock sowie die Philosophen Johann Gottlieb Fichte und Friedrich Wilhelm Nietzsche.
Der Rundgang beginnt am Neugotischen Haus aus der Mitte des 19. Jahrhunderts,

welches als Schlachthaus und Sitz des Gutsverwalters diente. 
Das Fürstenhaus wurde von1573 bis 1575 auf den Grundmauern des klösterlichen Krankenhauses errichtet. Nach umfassender Sanierung wird es seit 2010 als Internat genutzt.

Um 1240 entstand die Kapelle zum Krankenhaus des Klosters. Der spätromanische Bau ist mit seinem anspruchsvoll geschmückten Inneren

der schönste erhalten gebliebene Raum des Klosters. 
Die zu Beginn der 1820er Jahre gepflanzte Platane ist hinsichtlich des Kronendurchmessers die drittgrößte Platane Deutschlands.

Die gotische Totenleuchte von 1268 auf dem Friedhof des Klosters

ist im deutschsprachigen Raum die einzig erhaltene aus jener Zeit. In den Totenleuchten sollte jede Nacht für die Verstorbenen ein Licht brennen.
Die 'Kleine Saale' ist ein von den Zisterziensern künstlich angelegter Wasserlauf mit einer Länge von rund fünf Kilometern. Die Mönche errichteten in Kösen ein Wehr, zweigten dort von der Saale Wasser ab und betrieben damit ihre Mühlen.

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