Wir haben Kanada stets mit Eis und Schnee in Verbindung gebracht, nicht mit Wein.
Die meisten Weinanbaugebiete der Welt liegen jedoch zwischen dem 30. und 50. Breitengrad und Toronto liegt ungefähr auf der Höhe von Florenz, dem 43. Breitengrad. So ist die Niagara Peninsula das größte Weinbaugebiet Kanadas. Da sieht man wieder, Reisen bildet eben doch!
Obwohl Toronto nach New York City und Mexiko-Stadt das drittgrößte öffentliche Nahverkehrssystem Nordamerikas besitzt, schiebt man sich die 131 Kilometer zu den Niagara Falls mit dem Bus durch den ätzenden Verkehr der Millionenstadt.
Der Niagara River bildet die Grenze zwischen den USA und Kanada, verbindet den Eriesee mit dem Ontariosee und bildet dabei die Niagara Falls. Schiffe müssen die Fälle durch den zwölf Kilometer westlich liegenden Wellandkanal umfahren.
Die kanadischen Horseshoe Falls haben eine Kantenlänge von 670 Metern und eine freie Fallhöhe von 57 Metern.
Die American Falls haben eine Kantenlänge von 260 Metern, das Wasser fällt über 21 bis 34 Meter auf eine Halde,
die 1954 bei einem Felssturz entstand.
Die Erosion beträgt ca. 1,8 Meter pro Jahr und so haben sich die Fälle bereits über 11 Kilometer Richtung Eriesee bewegt. Dabei entstand auch der Niagara Whirlpool.
Die touristische Erschließung der Falls begann ab 1800, Fahrten mit den 'Maid of the Mist'- Booten werden seit 1846 angeboten.
Für spektakuläre Blicke auf die Falls wurden auf US-amerikanischer Seite der Wanderweg Cave of the Winds
und auf kanadischer Seite direkt an der Absturzkante der Aussichtspunkt Journey Behind the Falls angelegt.
Mit mehr als 18 Millionen Besuchern jährlich zählt die Niagararegion zu den beliebtesten Touristenattraktionen Nordamerikas.
Seit 1759 wurde die Wasserkraft des Niagara als Antrieb von Wassermühlen genutzt. Das von Nikola Tesla entworfene erste Wasserkraftwerk an den Niagarafällen begann bereits 1895 mit der Stromerzeugung. Dies war der endgültige Sieg von Teslas Wechselstrom
über Edisons Gleichstrom und leitete damit die Elektrifizierung der Welt ein. Heute versorgt Teslas Wechselstrom den Globus mit Licht und Energie.
Die Adam's Power Station (Power House) ist der einzige Überrest dieses ersten Niagara Falls-Kraftwerks.
Um den Wasserverbrauch durch die Kraftwerke zu begrenzen und die natürliche Schönheit der Niagarafälle zu erhalten, wurde 1950 der Niagara-Vertrag von den USA und Kanada unterzeichnet. Der Vertrag garantiert, dass vom 1. April bis 31. Oktober tagsüber 2.800 Kubikmeter Wasser pro Sekunde über die Fälle fließen sowie während der Nacht und außerhalb der Touristensaison 1.400 Kubikmeter. So werden die herunterstürzenden Wassermengen an den Falls reduziert und gleichzeitig die Erosion verlangsamt.
Der Internationale Kontrolldamm ist ein Wehr, über welches das Wasser des Niagara in die Einlaufschächte der amerikanischen und kanadischen Kraftwerke geleitet und gleichzeitig die Wasserentnahme kontrolliert wird.
In den Stromschnellen und Kaskaden lief 1918 der Prahm, der den Zufluss zu den Turbinen von Sand freihalten sollte, mit zwei Männern an Bord auf Grund.
Mit einer Lyle-Kanone gelang es, dem Prahm ein Seil zuzuschießen, vom Dach des Kraftwerks Niagara wurden die Leinen gesichert, eine Rettungsboje zum Prahm geschickt und mit ihr beide Männer gerettet. Es war eine der dramatischsten Rettungsmaßnahmen in der Geschichte des Niagara Rivers.
Abends nehmen wir dann den Absacker in Hunters Landing. Zum Dinner mit Erik in einen Pub zu gehen, ist hier etwas schwierig, Minderjährige werden nicht geduldet, wo Alkohol ausgeschenkt wird.
Neben unserem Quartier riecht es rund um die Uhr nach sehr mekwürdigen Substanzen.
So recht wissen wir nicht, was wir von der Cannabis-Freigabe in Kanada halten sollen.
Beim Buchen des Fluges wurde der John C. Munro Hamilton International Airport als Airport Toronto angeboten. Leider liegt er 70 Kilometer entfernt von Toronto Downtown.
Über PATH erreichen wir völlig easy, trotz Koffer, die zweiten Etage des Hauptbahnhofes. In dem komfortablen Bus Terminal
steigen wir wieder in den MEGABUS und trödeln im Stau nach Hamilton.
Ein wirklich sehr bemerkenswerter International Airport, nicht einmal so groß wie eine normale Turnhalle, selbst der Flughafen von Rarotonga scheint größer zu sein.