Es ist mit winterlichen Temperaturen zwischen 11 und 17°C zwar mild, aber nicht so warm und sonnenreich wie auf Madeira.
Es herrscht hohe Luftfeuchtigkeit und das Wetter ändert sich in schnellem Wechsel, was jede Menge Regenbögen zur Folge hat.
Regenjacke und Sonnenschutz sollte man somit stets dabei haben. Wettervorhersagen sind schnell veraltert, eine Hilfe ist die App 'SpotAzores' mit der man die Bilder vieler Webcams auf den Inseln betrachten kann.
Wir entscheiden uns für die größte der Azoreninseln São Miguel mit der Hauptstadt Ponta Delgada.
Aber uns hat es vor allen Dingen das Tal von Furnas mit den vielen Thermalquellen und Fumarolen angetan. Es dampft und brodelt an allen Ecken und Enden, stets liegt ein leichter Schwefelgeruch über dem Örtchen.
Das alten Kurhaus von Furnas wurde zu einem modernen SPA-Hotel umgebaut und erst vor drei Jahren eröffnet.
Die Innenräume des Hotels sind mit Tapeten in grün, braun und weiß, was an die Schwaden der Thermalquellen erinnern sollen, sowie riesigen Naturfotos dekoriert.
Das angeschlossene Spa wird von den heißen Quellen der Umgebung gespeist. Das Hotel ist nur halb ausgebucht und in dem herrlichen Bereich mit den 36°C warmen Schwimmbecken sowie den Saunen ist es oft ziemlich einsam, wundervoll.
Zu dieser Jahreszeit sind nur wenige Touristen auf den Azoren unterwegs und es ist angenehm leer. Auch die Reisebusse halten Winterschlaf, die riesigen Stellplätze sind wie leer gefegt. So genießen wir etliche Attraktionen ganz allein.
Am Lagoa das Furmas kann man bei der Entnahme des berühmten Cozido aus dem heißen Vulkanboden zuschauen.
Die großen, mit verschiedenen Sorten Fleisch, wenig Mohrrüben, viel Kohl, Kartoffeln, Taro, süße Blutwurst (Pommern lässt grüßen) und Würstchen gefüllte Töpfe werden an Seilen in die Löcher hinabgelassen und sorgfältig mit Tüchern und einer großen Holzplatte verschlossen. Darauf werden kleine Türmchen aus Erde geschaufelt.
Nach fast sieben Stunden werden die Töpfe vorsichtig aus den Erdlöchern gehoben. Und natürlich ist das Spektakel ein riesiger Touristenmagnet.
Den Cozido kann man in den verschiedenen Restaurants von Furnas genießen. Es sind sehr große Portionen, da werden wir zwei bereits von einer gut satt und es bleibt sogar noch etwas übrig.
Gut gestärkt machen wir uns auf den Weg zum Salto do Prego, dem Wasserfall dessen Bild unsere Hotel Lobby schmückt.
Der 4,5 Kilometer lange Wanderweg führt durch Gärten und Tarofelder. Allerdings ist der Weg nicht ganz so moderat wie beschrieben, denn es ist teilweise ziemlich steil (10 bis 35%) und sehr uneben.
In dem kleinen Dörfchen Ribeira Quente schauen wir den Fischern beim Flicken ihrer Netze sowie beim Reparieren der ziemlich kleinen Boote zu.
Auch das angepriesene Steak beim Associação Agricola in Campo de Santana ist ziemlich lecker, leider wird es in salziger Fertigsoße ertränkt.