Der Regen lässt nach, die Regenbögen sind verschwunden und wir wollen dann doch noch zum Lagoa do Foga. Der Feldweg führt steil bergan und bergab durch Weidelandschaft und Buschwerk mit Eukalyptus, Klebsamengewächsen, Akazien und Ingwer.
Leider verdrängen diese eingeführten Pflanzen, besonders die Klebsamengewächse, zunehmend die einheimischen, oft endemischen, Pflanzenarten.
Aber in diesem Buschwerk zwitschert es nur so, denn Buchfinken, Gebirgsstelzen, Rotkehlchen und die ständig hin und her huschenden Wintergoldhähnchen sind überall anzutreffen.
Der Weg ist einfach toll und hier findet man noch endemischen Pflanzen wie Heidelbeerbäumen, Heidekraut, Lorbeer-Schneeball und Myrsinengewächse (Tamujo).
An den Levadas sind die Wege durch den vielen Regen ziemlich aufgeweicht. Da darf man nicht leichtsinnig werden, sonst gibt es ein Loch im Knie und ziemlich schmutzige Jeans.
Kurz vor dem Lagoa do Fogo läuft man über eine weitläufigere Ebene mit 100erten von Möwen, und sogar hier ist alles gemäht.
Endlich am Lagoa do Fogo können wir uns keine Zeit für eine Pause lassen. Wir sind zu spät losgegangen und nun droht die einsetzende Dämmerung. Da hilft nur schnell und weit ausschreiten. So schaffen wir es glücklich aber ziemlich erschöpft, noch vor der Dunkelheit das Auto zu erreichen.
Trotz der anstrengenden elf Kilometer und dem Höhenunterschied von 485 Metern mit Steigungen von bis zu 30% ist es für uns der schönste Wanderweg von São Miguel.
In unserem Hotel lassen wir uns von der tollen Küche verwöhnen. Bereits morgens genießen wir die Bolo lêvedo (süße Fladenbrötchen der Azoren), etliche Käsesorten, frisch gebackenen Kuchen und natürlich Pastel de Nata (Blätterteigtörtchen mit Pudding).
Abends werden die meisten Gerichte im JOSPER oder im Backofen gegart. Wir probieren den köstlichen Octopus.