Als sich Ende des 1. Weltkrieges Österreich-Ungarn auflöste, kam Istrien durch Friedensverträge zu Italien. Es wurde jedoch 1947 nicht in das Freie Territorium Triest eingegliedert, sondern Jugoslawien zugeschlagen. So ist heute noch Italienisch die zweite Amtssprache auf Istrien.
Neben den Olivenhainen und Weinbergen verfügt Istrien sogar über dichte Wälder,
nicht nur die buschartigen Bäume, die kaum höher als drei Meter werden.
Uns gefällt es hier von sämtlichen besuchten Regionen dieser Reise am besten. Mit den alten Häusern und den gewundenen engen Straßen sind die herrlichen kleinen Orte hübsch anzusehen. Es scheint auch nicht ganz so überlaufen zu sein, wie etwa Krk oder die Städte aus der Liste des UNESCO Weltkulturerbes. Ganz ohne Touristen funktioniert natürlich eine Touristenregion nicht, aber hier geht es doch etwas entspannter zu.
Die Ausläufer des Balkantiefs bringen Gewitter, heftigen Regen und nachts nur noch 8 °C, da hat man keine Lust auf Camping. Wir entscheiden uns für das völlig unscheinbare 'Hotel Amfiteatar'
in Pula, welches sich dann als schickes und stilvolles Hotel
mit nur 18 Zimmern entpuppt.
Es regnet und regnet. Wir laufen kurz durch Pula und entspannen dann im schicken Hotel-Restaurant bei den wohlschmeckenden Kreationen des innovativen Koches und hervorrragenden Weinen.
Pula kann auf eine lange Geschichte zurückblicken. Eine der Hauptsehenswürdigkeiten der Stadt, das Amphitheater, wurde bereits unter Kaiser Augustus erbaut.
Mit einer Größe von 133 Meter × 105 Meter bot es Platz für etwa 23.000 Menschen.
Der acht Meter hohe Sergierbogen, auch als 'Goldenes Tor' bekannt, wurde um 30 v. Chr. erbaut.
Die beeindruckende Seemannskirche 'Kirche der Mutter Gottes des Meeres' aus dem Jahre 1898 ist gar nicht so einfach zu finden und leider auch geschlossen. Allerdings sind die Säulen des Portales mit den Seemannsknoten sehr interessant.
Die 1314 erbaute Klosteranlage St. Franziskus wurde dem heiligen Franz von Assisi gewidmet.
Im Prospekt heißt es indessen in etwas drolligem Deutsch, dass man Kloster und Kirche mit der Verehrung des seligen Otto in Verbindung bringt. Denn 'Das Leben . . . des seligen Otto und das seiner Mitbürger im Kloster waren der Anlass, dass die ganze Stadt diese Brüder liebte.'
Bevor wir Pula verlassen, werfen wir noch einen Blick auf das monumentale Denkmal 'Tito's Park' aus den Fünfzigern des letzten Jahrhunderts. Natürlich ist die Büste von Josyp Broz Tito ziemlich überdimensioniert. Als einer der führenden Staatsmänner der blockfreien Staaten setzte er sich für die Gleichberechtigung der Staaten und die friedliche Koexistenz der Blöcke ein. Bereits 1948 begann Tito als Staatspräsident Jugoslawiens eine von der Sowjetunion unabhängige Politik, auch den Einmarsch von Truppen des Warschauer Paktes 1968 in die ČSSR verurteilte er scharf. |
In Vodnjan schauen wir in den Verkaufsraum des Familienbetriebes BRIST Olivenöle, der mit einem Bestand von rund 2.000 Bäumen auf sechs Hektar exquisite und vielfach prämierte Olivenöle hervor bringt.
Der Ire Paul O’Grady hat 2012 die Tochter des Gründers Silvano Puhar geheiratet und ist heute der 'Showman'. So kann eine Verkostung der Olivenöle sehr schnell in einen länger währenden, aber überzeugenden Fachvortrag übergehen und zu einem unvergesslichen Erlebnis werden.
Auch wir können uns dem nicht entziehen und kaufen gleich mehrere Sorten Olivenöl.