Auf dem Weg nach Addo lassen wir den kleinen Kragga Kamma Game Park einfach rechts liegen.
In Uitenhage sind wir erschüttert über die riesigen Townships, Bruchbuden ohne Ende. Allerdings scheinen einige nicht mehr bewohnt zu sein.
Noch schlimmer sieht es in Motherwell aus.
Nach etlichen Kilometern Fahrt durch Townships und zugemüllten Gegenden passieren wir kurz vor Addo ein gesichertes Tor und befinden uns in der Außenanlage des 'Hopefield Country Houseses',
welche mächtig an einen botanischen Garten erinnert.
Wir sind in einem grünen und sehr fruchtbaren Gebiet angekommen, hier werden vorwiegend Zitrusfrüchte angebaut.
Das schöne Haus selbst ist bereits etwas in die Jahre gekommen.
Unser Zimmer ist dunkel mit nur einem kleinen Fenster. So bleibt es auch tagsüber bei den 15°C, denn kein Sonnenstrahl dringt in den Raum, um ihn zu wärmen.
Der Kamin im großen Speisesaal hat keine Chance gegen den Durchzug. Selbst die Sitzflächen der Stühle sind eiskalt. Kein Wunder, dass nach zwei Tagen eine leichte Blasenentzündung nicht mehr zu vermeiden ist.
Die große Elefantenherden am südlichen Küstenstreifen Afrikas wurden zu Beginn des letzten Jahrhunderts gnadenlos abgeschossen. So gab es 1931 nur noch elf Elefanten im gesamten Eastern Cape. Zu ihrem Schutz wurde der Addo Elephant Park eingerichtet.
Heute leben in dem inzwischen mit dem Zuurberg Park zusammengelegten Gebiet über 200 Elefanten. Self guided Touren sind in einigen Gebieten erlaubt und man bekommt sogar eine kostenlose Karte.
An den Wasserlöchern kann man die Elefanten ungestört beim Trinken,
Spielen
oder Baden
beobachten, oft bis zu 30 Elefanten.
Auf den weniger befahrenen Wegen im Park finden wir dann Baboons,
Antilopen, Warzenschweine, Stanley Trappe (denham‘s bustard) und Fuchsmanguste.
Wir hoffen auf die seltenen Bergzebras mit dem weißen Bauch als Erkennungszeichen. Leider zeigen die Zebras ihren Bauch sehr selten, so dass wir sie kaum unterscheiden können.
Wahrscheinlich sind auch dies wieder 'nur' Steppenzebras.
Den Elefanten-Pooh umfahren wir ganz vorsichtig. Denn dort begeht der endemische 'Flightless Dung Beetle', ein flugunfähiger Pillendreher,
als Hauptakteur bei der Verarbeitung tierischer Verdauungsprodukte sein Tageswerk. Er lüftet und lockert den Boden und beschleunigt dadurch die Verrottung. Außerdem bindet der kleine Geselle in den Mistkugeln große Teile des im Pooh enthaltenen Stickstoffes und macht ihn somit für Pflanzen zugänglich.
Schnabelbrustschildkröte,
Kap Skink
und schwarze Gürtelechse
stellen sich noch schnell für ein Shooting in Positur.
Zum King Shaka International Airport von Port Elizabeth müssen wir wieder an etlichen Townships vorbei fahren. Hier kann man jedoch eine allmähliche Verbesserungen der Zustände erkennen.
Wir sehen aufgelassenen Hüttenansammlungen und ein ziemlich großes Gebiet, in dem neue kleine Steinhäuser entstehen bzw. bereits entstanden sind. Es sieht sehr viel wohnlicher aus, manche Häuser besitzen sogar winzige Gemüsegärten. Es scheint auch ein effizienteres Straßen- und Versorgungsnetz in diesem Gebiet zu geben.
Unsere Tour durch die schöne Garten Route wurde ein wenig beeinträchtigt durch Starkregen und kühle Temperaturen. So mussten viele der angepriesenen Wanderungen leider ausfallen. Trotzdem ist sie sehenswert, und für jemanden, der gern Auto fährt, sowieso.