CO, Mesa Verde NP bis Great Sand Dune NP

Im Mesa Verde NP nehmen wir kein Ticket mit Führung und Time Slot .
Die Wetherill Mesa Road ist bereits gesperrt, wir fahren Richtung Museum und besuchen das Spruce Tree House.
Man kann bleiben, so lange man möchte. Es gibt Bänke und man kann in Ruhe die 'Häuser' auf sich wirken lassen. Es sind drei Ranger dort, die bereitwillig jede Frage beantworten. Es ist zwar ein ständiger Besucherstrom vorhanden, jedoch wird es nie so voll wie bei den geführten Touren am Cliff Palace oder Balcony House.

Das Museum informiert ausgesprochen gut über die verschiedenen Entwicklungen der Pueblo-Kultur.
In der Region der heutigen US-Bundesstaaten Arizona, Colorado, New Mexico und Utah lebten die präkolumbianischen Sinagua-Indianer (Ackerbauern, seit etwa 500 war Baumwolle bekannt), die Mogollon (Ackerbauern, Vorfahren der heutigen Pueblo-Kultur), die Anazasi (ursprünglich nomadische Basketmaker) und die Hohokam (Ackerbauern mit ausgeklügeltem Bewässerungssystem), deren Kulturen ab dem ausgehenden im 12. Jahrhundert verschwanden.
Die Cliff Dwellings der Sinagua-Indianer haben wir im Montezuma Castle National Monument in Arizona bereits besichtigt. Allerdings darf man dort nicht in die Häuser hinein gehen. Es liegt in einem schönen Canyon, ist nicht so bekannt wie Mesa Verde und deshalb auch nicht überlaufen.
Es ist nicht ganz geklärt, warum diese Kulturen gleichzeitig verschwanden. Jedoch gehen Wissenschaftler weitestgehend von einer Dürre aus. Ab 1150 setzte eine anhaltende Dürre ein, die etwa 1270 ihren Höhepunkt erreichte. Bis dahin fruchtbare Gebiete in den heutigen Bundesstaaten Kalifornien, Nevada, Utah und Colorado wurden zu Wüsten oder Trockensteppen. Dies führte zu einer Völkerwanderung und die hier Ansässigen mussten ihre Heimat verlassen.
Die Anazasi zogen zum Rio Grande, in die Sierra Madre del Norte und auf die Black Mesa. Die Anazasi der Black Mesa sind die Vorfahren der Hopi und die Angehörigen des Stammes der Pima sind vermutlich die letzten Nachfahren der Hohokam.

Unterwegs noch ein wenig Wildlife, wilde Truthähne und Deer oder Hirsch?
Die Hirsche sind Wapitis. Sie sind größer als unsere europäischen Hirsche und heißen 'Elk'. Dann gibt es noch die Mule Deers (Maultierhirsch) und White Tailed Deer (Weißwedel-Hirsch), die eng miteinander verwandt sind und für Laien wie uns nicht einfach zu unterscheiden sind.
Der Weißwedelhirsch ist als Kulturfolger häufig in Menschennähe zu finden, so in Campingplätzen oder gar Städten. Namengebend ist der Schwanz, der oberseits zwar braun ist, unterseits aber weiß. Wir sind jedoch nie nah genug heran gekommen, um unter den Schwanz zu schauen.
Maultierhirsche leben vorwiegend in Gebieten in und um die Rocky Mountains herum. Der Name leitet sich von den großen Ohren ab, welche allerdings auch die Weißwedelhirsche zieren.

Mesa Verde ist ein dicht bewaldeter und zerklüfteter Tafelberg, der sich von der umliegenden Landschaft des südwestlichen Colorado um mehr als 600 Meter abhebt und damit an seinen höchsten Punkten eine Höhe von fast 2600 Metern erreicht. Uns erstaunen die riesigen Flächen verbrannter Wälder im Mesa Verde NP. Die Wälder sollen sich von den Buschfeuern jedoch immer wieder erholen.

Mittlerweile ist es Nachmittag, wir fahren den Mesa Top Loop und den Cliff Palace Loop. Da die Dwellings nach Westen ausgerichtet sind, steht die Sonne ideal. Wir halten an jedem Outlook und genießen noch einmal den Blick auf die verschiedenen 'Wohnhäuser'.

Auf dem Weg nach Alamosa, wo wir zwei Tage bleiben, stoppen wir am Anasazi Heritage Center in Dolores. Nicht nur das Museum sondern auch die Ausstellung über die hier lebenden Pumas sind sehenswert.
In Alamosa selbst entdecken wir nichts Sehenswertes.
Da wir uns immer noch nicht an die morgendliche Kälte gewöhnt haben, fahren wir erst gegen 10:00 Uhr zu dem Great Sand Dune NP. Nach einem schönen Stück Sandpiste, fast wie im Monument Valley, schauen wir am Sand Pit nur mal kurz in die Dünen.

Davor liegt breitgefächert ein Bach, das Wasser ist jedoch nicht kalt.

In den Dünen ist es dann wirklich toll und aus dem „nur mal ein Stück reingehen“ werden drei Stunden. Wir erklimmen sogar die höchste Düne von 230 m.

Es ist nicht besonders warm und es weht ein kalter Wind. Aber dort, wo die Sonne senkrecht auf den Sand fällt, ist es bereits zu heiß um entspannt gehen zu können.

Der Sand ist irgendwie unangenehm. Meine Fußsohlen brennen, als wenn sie leicht aufgescheuert sind, Blasen haben wir dann auch noch. Ganz merkwürdig, Sand laufen sind wir ja nun wirklich gewöhnt. Aber am Strand hatte ich noch nie aufgescheuerte Füße oder gar Blasen. Vielleicht liegt es aber auch daran, dass der Sand nicht so trocken ist wie unser Sandstrand. Selbst am höchsten Punkt der Dünen ist der Sand ein paar Zentimeter unter der Oberfläche feucht. Der Bach ist auf dem Rückweg die reine Wohltat für die strapazierten Füße.

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