Wir probieren gekochte und geräucherten Green Mussels, sehr lecker.
Den bush walk starten wir trotz Nieselregens, aber mit Zwiebelschalenbekleidung. Mit den dünner werdenden Wolken entledigen wir uns dann immer mehr unserer Klamotten. Es wird sogar richtig schön warm.
Die Straße zur Nordspitze ist als echte Straße ausgewiesen, besteht aber nur aus Schotter. Da möchten wir nicht bei Nässe zurück fahren müssen und wählen die Übernachtung auf der Nordspitze zugunsten von Whitianga ab.
Es bläst mächtig, so dass die frisch gewaschenen Klamotten auf der Leine schnell trocknen, allerdings braucht man sehr gute Wäscheklammern. Meine sind von der Sonne schon etwas porös, so dass neue her müssen. Coromandel mit seinen Buchten, Stränden und vorgelagerten Inseln gefällt uns wesentlich besser als Bay of Islands.
Dieter kauft für $19 einen Internetzugang über Handy für vier Wochen. Dazu gehören nicht viel Daten, aber zum emails checken ist es ausreichend und wir bekommen sogar eine neuseeländische Telefonnummer. Wir können jedoch nur angerufen werden oder SMS erhalten, ist aber für den Notfall ok.
Der Hot Water Beach ist nicht ganz das, was er verspricht. Wir probieren etliche der tiefen, von fleißigen jungen Männern gegrabene Löcher, es ist jedoch nirgends warmes Wasser, geschweige denn heißes.
Also wandern wir zur Kathedral Cove. Wir könnten zwar auch das Wassertaxi, die einzige Verbindung dorthin, benutzen, aber so altersgerecht wollen wir es nun doch noch nicht.
Und wieder geht es kurvenreich bergauf und bergab bis nach Waihi. Dort bestaunen wir die heute noch betriebene Gold Mine Martha. Man kann sehr tief hineinschauen (650 m) und die Riesenlaster klein wie Ameisen aus dem Berg klettern sehen.
Hier werden aus einer Tonne Gestein zwei bis drei Gramm Gold gewonnen. Das reicht gerade so zum Überleben. Es gibt bereits Pläne, die Grube nach der Schließung in einen Riesensee als Naherholungsgebiet umzuwandeln.
In Rotorua ist es leider wieder kalt, aber unsere Campsite hat einen Geothermal-Pool mit 40°C warmem Wasser, es riecht leicht schwefelig, ist aber sehr entspannend.
Das mehr zur kalten Jahreszeit denn zum Sommer tendierende Wetter lässt uns manchmal ganz schön frieren. Somit muss das Abstinenzzeitalter aufgehoben werden, die Abende lassen sich bei diesen Temperaturen nur in Verbindung mit Rotwein aushalten.
Ein schöner alter Pub verspricht für den Abend Livemusik. Wir wollen etwas kulturelle Abwechslung. Diese vom Herbert geprägte Musik ist uns jedoch zu eintönig und so verlassen wir nach dem ersten Guiness das Lokal bereits wieder und gehen zum Weihnachtsmarkt.
Der findet hier nur einen Abend statt, aber ebenso mit 90% Fressbuden. Wir probieren japanische Glasnudelsuppe und thailändisches Curry.
Das Maoridorf Whakarewarewa ist eine echte Wohnsiedlung und schließt deshalb ab 17:00 Uhr für Touristen ihre Pforten. Führungen sind im Preis inbegriffen, ebenso wie Kulturprogramm mit Haka- und Wellentanz. Wir entdecken einen schauspielerisch sehr talentierten Führer und schließen ihm uns an.
So erleben wir einen amüsanten Einblick in die Maori Kultur. Den in der heißen Quelle gegarten Maiskolben probieren wir ebenfalls, mit Butter schmeckt es ganz lecker.
Das Museum von Rotorua ist ein altes Badehaus. Obwohl am Eingang mehrfach auf die Gefährlichkeit des Filmes hingewiesen, Kindern und Schwangeren der Besuch untersagt wird, gibt es die versprochenen wackelnden Sitze o.ä., die den Vulkanausbruch von 1886 imitieren, nicht. Wir sind ein wenig enttäuscht.
Auf dem Weg nach Taupo wärmen wir uns an den Mud Pools auf. Zu dicht sollte man nicht herangehen, die Schlammfontänen sind kochend heiß.
In Taupo wandern wir zu den Huka Falls und beobachten die Jet Boote. Die Fahrt ist zwar ein prickelndes Ereignis, allerdings haben die Preise sich in den letzten Jahren verdoppelt. Da wir bereits vor 10 Jahren sehr spektakulär an den Wasserfall gejettet sind, verzichten wir dieses Mal.
Was für ein Glück, vom Taupo See aus haben wir einen fantastischen Blick auf den Tongariro National Park und die schneebedeckten Gipfel.
Dann donnern zahlreiche Motorräder an uns vorbei und bevor wir und sämtliche anderen Passanten kopfschüttelnd hinterher schauen können, hören wir die Sirene und dann kommt wirklich das Polizeiauto angebraust. Es ist wie im Film.
Mehr und mehr Wolken beherrschen den Himmel und wir beschließen nicht zum Tongariro National Park zu fahren, denn vor 10 Jahren haben wir dort drei Tage auf besseres Wetter gewartet und mussten dann doch ohne das berühmte Tongariro Crossing weiter fahren.
Bevor uns nun das gleiche blüht, beschließen wir den Tongariro auszulassen und uns dem 'Forgotten World Highway 43' zu widmen.
Wir fahren westlich um den Tauposee bis Taumarunui und schauen uns die Glow Worm Cave von Kaukahi an. Gegen 21:00 Uhr ist es dunkel genug und in der kleinen Schlucht tauchen die ersten hellen Punkte auf. Nach einer halben Stunde sind an den Wänden mehrere 1.000 leuchtende Punkte zu sehen, wie ein übervoller Sternenhimmel.
Die neuseeländischen Glühwürmchen sind Pilzmücken, sehr kleine Mücken, die im Larvenstadium Bioluminiszenz zeigen. Die ausgewachsenen Mücken nehmen keine Nahrung auf, d.h., sie stechen nicht!
Dann geht's auf den 'Forgotten World Highway 43' mit den Heritage Trails. Auf einem kurzen Trail mit tollem Blick zum Tongariro, wenn man denn Sicht hat, treffen wir zwei Australier vom Rotarie Club Perth. Nach der üblichen Kommunikation woher - wohin, tauschen wir unsere email-Adressen und sie laden uns nach Perth ein. Mal sehen, was draus wird.
An der Stichstraße von Tokirima beginnt nach18 Kilometern der Trail zu den Ohura Falls. Nach kurzem Suchen entdecken wir den Trail, aber nach 50 Metern stellt er sich leider als gesperrt heraus.
Hätten wir aber auch gleich an der Abfahrt feststellen können, wer lesen kann ist eben klar im Vorteil. Manche wollen uns einfach nicht vorbei lassen, rennen von rechts nach links und wieder zurück, weichen aber nicht von der Straße. |