Nun locken uns allerdings die Victoria Falls, der Wasserfall des Sambesi zwischen den Grenzstädten Victoria Falls (Simbabwe) und Livingston (Sambia).
Mit leichter Verspätung holt unserer Fahrer uns vom Hotel ab und bringt uns zur Grenze nach Simbabwe. Weiter darf er nicht, wir müssen aussteigen und per Pedes die Grenze überschreiten. Dort sieht es aus wie auf einer möhligen Baustelle, überall stehen Autos herum.
Aber erst wenn das Visum in Pula oder US$ bezahlt ist, bekommt man den Stempel und darf den Schlagbaum passieren.
Hinter der Schranke werden wir von einem Fahrer aus Simbabwe abgeholt und nach einer Stunde Fahrt am Heliport Chinotimba (Victoria Falls) abgesetzt.
Dieses Dorf scheint ausschließlich aus Sammelpunkten für Touristen und riesigen Hotel-Anlagen mitten im Nichts zu bestehen.
Die Victoriafälle sind mit einer Breite von 835 Metern einer der breitesten durchgehenden Wasserfälle der Erde und gehören seit 1989 zum UNESCO-Weltnaturerbe.
Das Wasser stürzt in eine 110 Meter tiefe und ca. 50 Meter breite Schlucht, wobei sich zum Ende der Regenzeit, wenn bis zu 10.000 m³/s Wasser in die Tiefe stürzen, der größte 'Wasservorhang' der Erde bildet.
Der entstehende Sprühnebel steigt bis zu 300 Meter auf und ist noch in bis zu 30 Kilometern Entfernung zu sehen.
Ihm verdankt dieser kleine Regenwald seine Existenz.
Und auch dem Buschbock gefällt es hier.
Nach dem Ausfall von drei Regenzeiten ist von der sonst tosenden Flut des Sambesi nicht besonders viel übrig, wenig Sprühnebel und deutliche Lücken im 'Wasservorhang'. Manche behaupten sogar, er tröpfelt nur noch dahin.
Der 25-Minuten Helikopter-Flug
über den gesamten Nationalpark ist trotzdem sehr beeindruckend.
Und natürlich kann man auch hier einen Regenbogen beobachten.
Selbst den Elefanten ist es zu heiß und sie suchen den Schatten.
Bei knapp 40 °C laufen wir den Rim Trail. Zum Glück kommt ab und zu ein wenig Wasserstaub auf den Weg geweht.
Nach den ganzjährig Wasser führenden Main Falls
halten wir nur noch wenige Meter ohne Schatten durch.
Horseshoe- und Rainbow Falls sind komplett trocken, somit weht auch nicht ein winziger Hauch von kühlendem Nebel herüber.
Den Blick auf die ehemalige Eisenbahnbrücke (leider kein Bungee Jumper da) sparen wir uns ebenfalls. Außerdem ist der Blick von oben viel eindrucksvoller.
Der erste Europäer, der 1855 die Wasserfälle sah, war der Schotte David Livingstone.
Er nannte sie zu Ehren der damaligen britischen Königin Victoria Falls.
Im Restaurant warten die Meerkatzen auf die sorglosen Urlauber. Wer z.B. einen Apfel in der Hand hält, wird von oben angesprungen und ihm der Apfel aus der Hand geschlagen. Es ist fast wie in Warnemünde mit den Mundraub betreibenden Möwen.
Die Arbeitslosigkeit ist hoch und jeder versucht vom Touristenstrom zu partipizieren, z.B. mit Tanzvorführung am Touristen-Parkplatz
Wir sind wir froh, dass wir den Flug aus Johannesburg mit zwei Übernachtungen in Victoria Falls zu Gunsten dieser Tagesreise abgewählt haben. Was soll man in dieser Einöde inmitten 1.000er Touristen zwei Abende lang tun?
So plant Simbabwe, für solche Leute wie uns, die Errichtung eines 300 Millionen Dollar teuren Vergnügungsparks rund um die Victoria-Fälle.
Um 15:30 Uhr werden wir abgeholt, es geht den gleichen Weg zurück mit Auto wechseln und Schlange stehen an der Grenze.