Last Order im Restaurant der Mill Creek Lodge ist 5:30 p.m.. Wir schaffen es auf die Minute und der Kolibri kommt wie auf Bestellung zum Foto Shooting.
Dann erneut Holz sammeln und gemütlich am Feuer sitzen. Mittlerweile sind wir auch schon ganz gut gerüstet für das Schlafen im Auto bei unter 10°C.
Am nächsten Tag bewundern wir im Lassen NP die erstaunlichen Farben des grünen und des blauen Sees. Auf ein Paar kleinen Trails genießen wir die super Sicht und die paradisischen Ausblicke.
Im Verhältnis zu den anderen NP's ist es hier relativ leer. Dies scheint uns eher ein vergessener NP zu sein.
Dieter ist nun doch etwas neidisch, so tolles Wetter, so tolle Landschaft, so tolle Kurven bergauf und bergab. Wenn er könnte, würde er sofort das Gefährt wechseln.
Direkt an den McArthur Burney Falls dürfen wir für $35 im State Park campen. Der Platz ist schön, allerdings gibt es nur eine Dusche für den gesamten Zeltplatz. Es ist heiß, wir schwitzen und versuchen es mit dem Lake Britton. Viele toben darin herum, aber uns Ostsee verwöhnte lockt das grüne Algenwasser nicht. Da nehmen wir doch lieber unsere Buschdusche.
Die zwei Kilometer Rundweg um die Burney Falls, sind besser als erwartet. Toll, wie die unterirdischen Bäche mitten aus der Steilwand Wasser plätschern lassen.
Über 40 Meilen unpaved erreichen wir das Lava Beds National Monument. Bereits an der Straße zum Park liegt die Ice Cave. Erstaunlich, mitten im August ist da wirklich Eis drin.
Bei 30 °C Außentemperatur ist in der Höhle bereits nach 15 Metern die Temperatur unter den Gefrierpunkt gesunken. Ob da ein Kühlaggregat versteckt ist?
Die Attraktion des Parkes sind allerdings die vielen Lavatunnel. Wegen der 'Weiße-Nasen-Krankheit' sind diejenigen mit Fledermäusen für Besucher gesperrt. Wir schauen in zwei der sogenannten Caves hinein. Man sollte eine Taschenlampe dabei haben oder sich im Visitor Center eine ausleihen. Die Lampen vom VC sehen zwar gut aus, machen jedoch kein vernünftiges Licht. Da sind unsere kleinen LED-Lämpchen viel wirkungsvoller.
Bei den angeblichen Höhlenzeichnungen ist nur mit viel Fantasie zu erahnen, wo sie gewesen sein könnten.
Die Lava Flows sind sehr beeindruckend, jedoch kein Vergleich zu Big Island. Allerdings sind die Lavaströme des Beds NM sehr alt, bereits teilweise erodiert und wieder bewachsen. Im Gegensatz dazu ist die Lava auf Hawai'i sehr jung und oft noch vollkommen frei von Pflanzen.
Es wird immer diesiger, wir sehen nur noch grauen Dunst.
Dieser soll durch die extreme Dürre und damit verbundene staubige Böden, sowie die Temperaturen von knapp 40°C, teilweise darüber, entstanden sein.
Nach etlichen Lookouts verlassen wir den Park und bestaunen am Tule Lake die größte Kolonie weißer Pelikane, die wir je gesehen haben. Den Besuchern stehen ein Vögel Beobachtungshaus und ein 'Blind Photo', ein gut gemachtes Versteck zum Fotografieren, zur Verfügung. Wir beobachten ungestört Pelikane, Taucher, Kormorane, Enten, Gänse, Möwen und sogar einen Otter.
Plötzlich sind wir in einer völlig anderen Landschaft, nur noch Wald. In dem reizenden und völlig verkitschten B&B 'Pinehurst Inn' ergattern wir mal wieder das letzte Zimmer.
Wir sind glücklich, Dusche und ein Bett zu haben.
Pinehurst besteht nur aus dem B&B und somit ist auch die kulinarische Versorgung nur hier möglich. Der Herbergsvater serviert uns zum Abendbrot leckeres Steak und Gemüsepasta. Nachdem alle Gäste satt sind, setzt er sich noch ans Klavier für eine Runde Hausmusik.
Uns tun die vielen Radfahrer leid, die sich auf dem Highway ohne Seitenstreifen bei 35°C quälen, irgendwie kommt das einer Selbstkasteiung gleich.
Und außerdem wo wollen sie hin? Da ist weit und breit nichts in Aussicht . . . nur der nächste Berg kommt bestimmt!