COK, Aitutaki, Rundfahrt

Am Muri Beach liegen sechs Glasbodenboote in der Lagune und warten auf Gäste. Es ist ziemlich leer, denn von November bis Januar ist keine Saison. Eventuell liegt es auch am trüben Himmel. Die Lagune mit den vorgelagerten Inseln ist wesentlich größer als auf unserer Seite und die Dünung nicht so stark, also ideal für Wasseraktivitäten. Dies soll der Schnorchelspot von Rarotonga sein. Uns gefällt es am Titikaveka Beach jedoch viel besser.


Am Samstag fahren wir früh zum Markt in die Hauptstadt. Natürlich auch wegen der berühmten schwarzen Perlen. Wenigstens eine muss doch zu kriegen sein!
Es ist richtige Jahrmarktstimmung mit Bühne und einheimischer Band. Dazu wird die Cook Island Version des Hula, ein wenig rhythmischer und vor allen Dingen lauter, vorgeführt.


Es gibt noch eine kleine Modenschau, wie der Sari korrekt zu binden und mit wenigen Handgriffen in Kleidung für (fast) jeden Anlass verwandelt werden kann: als kurzer Rock mit Oberteil am Hals verknotet, als lang fallendes Kleid oder als Tanzrock mit breiter Hüfte für den perfekten Hüftschwung. Hier ist man nicht ganz so prüde wie auf Fidji, Hauptsache Busen und Po sind bedeckt.


Gegen unseren Hunger gibt es anschließend Cajun-Huhn und Smoothies.
Mittlerweile ist es Mittag und viel zu warm, so dass wir unsere geplante zweite Wanderung über die Insel ausfallen lassen.
Wir haben jeden Tag ein bißchen Regen, kurz und heftig. Wolken und Sonne wechseln sich schnell ab und der stetige Passatwind bringt ein wenig Abkühlung. Somit wird es nie richtig heiß, nicht mehr als 30°C bis 32°C.
Wir sind begeistert. Immer heitere Leute, überall Lächeln und Winken, vorwiegend sonniges Wetter, angenehm warm, üppige Natur sowie jeden Tag lecker Kugeleis und schnorcheln im warmen Wasser der Lagune. Es fällt ganz schön schwer diese freundliche Insel schon nach zehn Tagen zu verlassen.
Der Inlandflug nach Aitutaki erfolgt ohne Sicherheitskontrolle. Wer soll auch schon eine Maschine mit 25 Leuten entführen und dann wohin? Weit und breit kein anderes Land in Sicht, wenn überhaupt Land. In den ganz zarten Schleierwolken kann man beim darüber Fliegen einen Regenbogenhalbkreis sehen, sieht toll aus.
Schon beim Anflug bekommen wir wundervolle Blicke auf Aitutaki und die Lagune mit den kleinen Inseln (Motos).

Unser Reef Motel hat 12 Zimmer und wir sind die einzigen Gäste.


Es ist etwas abgelegen an der Maina Wharf, deshalb benötigen wir sofort einen fahrbaren Untersatz. Pira, die Verwalterin der Anlage, fährt Dieter zur Vermietung. Das Büro ist bereits geschlossen. Also bekommt Dieter erst einmal den Scooter, den 'Papierkram' kann er morgen erledigen.
Ein Pushbike kostet $10 pro Tag und ein Motorbike $20 pro Tag. Somit ist es keine Frage, ob man lieber schweißtreibend radelt oder entspannt mit dem Moped fährt.
Am gleichen Abend findet das großes Ereignis der Insel statt - eine Hochzeit. Der LKW mit Brautpaar und Brautjungfern, gefolgt von einem Wagen mit 'Trommelband', fährt über die Insel und nimmt die Glückwünsche und Geschenke (Sari oder Geld) der Einwohner entgegen, das Auto quillt förmlich über.


Hier ist es noch ca. 3°C wärmer als auf Rarotaonga und kein Regen. Die Insel ist somit wesentlich trockener als Rarotonga, und auch der Bewuchs nicht ganz so üppig.
Nach dem Frühstück kommt Pira, möchte statt Kaffee lieber heißes Wasser, und wir schwatzen über eine Stunde mit ihr. Dann erkunden wir die Einkaufsmöglichkeiten der Insel, noch weniger Auswahl als auf Rarotonga und alles sehr teuer.
Für Landwirtschaft ist der Inselboden nicht gut geeignet, außerdem fehlt Wasser. Es werden vorwiegend Taro, Maniok und Bananen angebaut, die Kokospalmen wachsen von allein.


An der Nordspitze beim Aitutaki Marine Research Center werden die einheimischen Riesenmuscheln (Clams) gezüchtet, um sie in der Lagune wieder auszusetzen. Die Clams sind seit einigen Jahren vom Aussterben bedroht, und man versucht durch gezielte Nachzucht wenigsten einige der Arten zu erhalten.


Beim Schnorcheln sehen wir nur selten welche. Die Korallen in der flachen Lagune sind ebenfalls zum größten Teil tot.
Hier haben der Einsatz von Pflanzengiften Erderwärmung, Korallenbleiche, Zyklone und die Dornenkrone Hand in Hand gearbeitet. Aber es scheint neues Leben zu beginnen. In der flachen Lagune ist das Wasser schön warm, wärmer als die Luft, unsere Badewanne lässt grüßen.


Pira zeigt uns die vom letzten großen Zyklon 2010 zerstörte Motelanlage ihrer Eltern mit Restaurant und sechs 'Units' von je 20 qm. Sie würden es wieder aufbauen, aber nach einem Taifun gibt es keine finanzielle Entschädigung.


Eine der Wohneinheiten ist jedoch repariert. Dort wohnt Pira mit ihren beiden Kindern Liana und Jerico.
Die Inselstraßen sind recht abenteuerlich, aber unser Moped schafft es.


Auf der Landzunge Richtung Ootu Beach soll man schnorcheln können, es ist jedoch zu flach und wegen der vielen Steine kommt man nicht gut ins Wasser. Der Ootu Beach selbst ist ein schöner Badestrand und man kann sogar auf die Insel Akitua laufen.
Überall sind die riesigen Höhlen der Landkrabben zu sehen. Es ist gerade Saison für die Eiablage, folglich sehen wir jeden Abend etliche zum Meer streben.


Abends kommen Pira und Jerico zu uns zum gemeinsamen Krabben fangen. Es macht Spaß, man muss sich nur vor den großen Scheren in Acht nehmen. Die können ganz schön zwicken. Wir finden aber nur sechs, die groß genug sind und keine Eier tragen. Die mit Eiern lassen wir laufen, damit es genügend Nachwuchs geben kann.
Die Krabben werden noch ca. 10 Tage mit Kokosnussfleisch gemästet, damit sie schön fett werden. Leider ist die Behausung bei Pira nicht krabbenfest. Am nächsten Morgen sind alle ausgebüxt.
Nun gibt es Unterweisung in Brotfruchtzubereitung, schmeckt wie mehlige Kartoffeln, etwas trockener. Nach dem Frittieren haben wir sogar wohlschmeckende Kartoffelchips.
Man kann Brotfrucht jedoch nicht gut lagern und auch die Hühner mögen sie nur gekocht.


Auf der Insel laufen die Hühner überall herum. Ziegen und Schweine sind mit einem Strick an die Bäume gebunden. Manchmal können sie sich jedoch befreien, laufen auf der Insel herum und fressen zum Leidwesen der Bewohner alles an, was sie finden können.


Am Strand des Tamanu Beach Hotel findet jeden Donnerstag Cook Island Hula und die wirklich gute Feuershow statt. Bei der Fahrt im Dunkeln stellen wir fest, unser Moped hat kein Abblendlicht, also immer Licht aus bei Gegenverkehr. Ist aber kein Problem, wir kennen die Straße schon ganz gut.
Ganz früh zum Markt. Das Angebot ist sehr eingeschränkt, wie nehmen Paw Paw für $1 das Stück und Kokosnuss zum Trinken. Und dann noch zur Scootervermietung und Licht reparieren lassen.

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