Mit der Fähre über die Ostsee nach Gedser zu fahren ist bei tolles Erlebnis, und ganz besonders bei schönem Wetter. Als vollständig Geimpfte kan man auch problemlos ein- und ausreisen.
Im Überseehafen 'Rostock Port' ist es ziemlich leer, kein Vergleich mit dem Vorcorona-Ansturm.
In Gedser wird man jedoch nur nach Vorzeigen des 'passe sanitaire', dem digitalen COVID-Zertifikat der EU, von der Fähre gelassen.
Im alten Bahnhof Gedser ist das Eisenbahnmuseum Remise untergebracht, dessen ältestes Teil aus dem Jahre 1886 stammt.
Seit 1905 fuhr die Eisenbahnfähre zwischen Gedser und Warnemünde. 1995 wurde der Eisenbahnbetrieb jedoch eingestellt und das Fährterminal in Warnemünde geschlossen. Vortan legt die Fähre am Rostocker Überseehafen an.
Das Gebäude des Stellwerkes des Kopenhagener Güterbahnhofs, das 'Gelbe Palais', wurde 1909 erbaut und 1975 durch den Film 'Die Olsenbande stellt die Weichen' international berühmt.
2010 wurde das Stellwerk stillgelegt und sollte 2014 abgerissen werden. Dänische und deutsche Olsenbanden Fans engagierten sich für die Erhaltung des Stellwerks. So zog das 'Gelbe Palais' von Kopenhagen nach Gedser, wurde umfassend renoviert und ist seit 2017 Teil des Eisenbahnmuseums Remise.
Die Aktion kostete 1,5 Millionen Kronen (200.000 Euro), die von Privatpersonen, Stiftungen sowie der Filmgesellschaft Nordisk Film gespendet wurden.
Für eingefleischte Olsenbandenfans ist eine Besichtigung des Stellwerks in Gedser ein absolutes Muss!
Auf der Insel Farö nehmen wir unser Picknick mit Blick auf die Farö-Brücke.
Der höchsten Punkt der Kreidefelsen ist mit seinen 128 Metern der Möns Klint.
Hinunter zum Strand führen 497 Stufen, Dänemarks längste Treppe. Unten kann man mit etwas Glück versteinerte Seeigel, Muscheln oder Donnerkeile finden. Wir steigen tapfer hinab, nur zurück geht es ganz schön langsamer.
Wir übernachten im Konference & Hotel Klinten in Rödvig.
Wegen Corona ist die Sauna leider geschlossen.
So genießen wir die hervorragenden, frischen Speisen im hauseigenen Restaurant und genießen den Panoramablick auf die Ostsee.
Auch der kleine Hafen hat es uns angetan. Ein lebendiger Fischerreihafen mit Trawlern, kleinen Fischerbooten,
Entlade- und Lageranlagen und sogar einer richtigen Schiftswerft. Die Marina der Segelboote ist groß und selbst in der Hochsaison gibt es keine Probleme einen Anlegeplatz zu finden.
Am nächsten Morgen sitzen wir im Dunst, Seenebel.
Da sieht die Kirche am UNESCO Welterbe Stevns Klint sehr mystisch aus.
Die Alte Kirche aus dem 12. Jahrhundert liegt auf dem 30 Meter hohen Steilufer, die bei ihrem Bau noch 50 Meter von der Klippe entfernt stand. Das Meer fraß sich jahrhundertelang an das Steilufer und 1928 stürzte der Chor ins Wasser.
Heute ist der verschwundene Chor durch eine Aussichtsterrasse ersetzt worden, die einen phantastischen Ausblick über die Küste und das Meer bietet. Falls man nicht inmitten einer undurchdringlichen Wand steht.
Wir fahren auf Nebenstraßen über schöne Alleen
an alten Fischerhäusern vorbei.
Die Fähre drosselt ihre Geschwindigkeit nicht, allerdings ertönt das Nebelhorn in kurzen Abständen. Kurz vor Warnemünde lichtet sich der Nebel und wir erreichen die Heimat bei strahlendem Sonnenschein.