Für den Chevrolet in Gold will uns die Autovermietung $10 pro Tag zusätzlich abknöpfen. Nach dem Hinweis, dass in unserer Buchung ein zweiter Fahrer inclusive sei, geht es dann auch so.
Wir verabschieden uns herzlich von Annett und Jens und brausen Richtung Osten.
Wir befinden uns zwar immer noch in der Chihuahua Wüste, trotzdem sind die Guadelupe Mountains eine willkommende Abwechselung für die Augen.
Dieser Höhenzug ist ein ca. 260 bis 270 Millionen Jahre altes Unterwasser-Riff. Es entstand als ein tropischer Ozean weite Teile des heutigen Texas' und New Mexicos bedeckte. Heute thront ein Teil des Riffs als Guadalupe Mountains mit dem 2.677 Meter hohen Guadelupe Peak über der weitgehend flachen östlichen Chihuahua-Wüste.
Im Visitor Center sehen wir uns nach einer Kurzwanderung um. Es stehen jedoch nur zwei Canyon Wanderungen zur Auswahl. Für so ausgedehnte Wanderungen haben wir keine Zeit und 29°C sind uns auch ein wenig zu warm, um im Canyon zu wandern.
Auf dem Weg nach Pecos haben wir die Weite Texas’ erfahren. Texas ist fast doppelt so groß wie Deutschland und hat nur etwas mehr als ein Drittel Einwohner. Mit 41 E pro km2 ist Texas sehr dünn besiedelt.
Viele, der auf der Karte eingetragene Orte, bestehen nur noch aus dem Ortsschild und längst verlassenen Gebäuden.
Nur der Lone Star schaut, wie der Name schon sagt, einsam auf uns herab.
Und sieht dann noch aus, wie ein Sowjetstern.
Zahlreiche Erdölpumpen sind die einzige Abwechselung auf unserer Reise.
In Pecos wollen wir für unser Picknick einkaufen. In dem gut versteckten Wal Mart gibt es dann doch noch, was der typische Texaner braucht, Truck-Reifen, Munition, Bierpacks. Obst oder andere frische Lebensmitte leider Fehlanzeige.
Der Ort ist gruselig. Wir kommen zu dem Schluss, die hohe Selbstmordrate in Texas hängt wohl nicht nur mit der allgegenwärtigen Countrymusic zusammen.
Wir nähern uns den beeindruckenden Old Fort Davis National Historic Mountains
und entdeckten eine Horde von mindestens 30 Bergziegen.
In Alpine finden wir einen Food Basket mit super Angebot an Frischwaren, endlich. Allerdings ist im Ort ein riesiges Bikertreffen, somit sämtliche Unterkünfte ausgebucht. In einem sehr schäbiges Motel bekommen wir für $48 +Tax , incl. Internet und 'Frühstück', doch noch ein Zimmer direkt am Rangierbahnhof.
An einer merkwürdigen 'Tankstelle' irritieren uns die Essgewohnheiten der Einheimischen.
Es ist gar keine Tankstelle, hier wird über Funk bestellt und dann auch noch im Auto gegessen.
Der Big Bend NP, im nördlichen Teil der Chihuahua-Wüste, entschädigt uns mit seiner grandiosen Natur absolut.
Der 500 bis 2.33 Meter hoch gelegene Park umfasst eine große Vielfalt an verschiedenen Habitaten. Hier existieren 75 Säugetier-, 1.200 Pflanzen-, 3.600 Insekten-, 450 Vogel-, 40 Fisch-, 11 Amphibien- sowie 56 Reptilienarten im Park. Sogar Schwarzbären gibt es.
Und wieder stehen wir am 'reißenden' Rio Grande, der erstaunlicherweise den Santa Elena Canyon mit seinen 700 Meter hohen Wänden geformt hat. Er bildet auf über 1.500 Kilometern die Grenze zwischen Mexiko und den USA.
Wir wandern auf dem Santa Elena Canyon Trail ein wenig in den Canyon hinein. Und in der Mitte des Flusses beginnt bereits Mexiko.
Aber wegen der mittlerweile 36°C fällt die beeindruckende Wanderung nur kurz aus.
Die Biker sind wieder Mal bereits da,
aber diesmal haben wir unser Hotel im voraus gebucht. So können wir in aller Ruhe das Kontrastprogramm des Chisos Basin mit seinen grünen Flächen per pedes genießen.
Unsere mit $148 nicht gerade preiswerte Stone Lodge liegt total super mitten im Wald, abseits aller anderen Lodges und sehr komfortabel eingerichtet.
Besonders interessant sind die Lichtschalter. |
Ein Hummingbird versucht sich an der rot/gelben Futterquelle von Fritzis T-Shirt zu bedienen. Nach mehreren erfolglosen Versuchen fliegt er empört piepsend davon.
Zum Abendbrot kommen noch Erdhörnchen und Deer vorbei.
Und den Roadrunner hätten wir beinahe überfahren.