Auf zum lang ersehnten Festival. Da kann man wieder einmal sehen, in Amerika ist es nicht nur größer, sondern oft auch besser.
Die ganze Stadt befindet sich im Festival Fieber und trotz Tausender Musikwütiger ohne Karte, wie uns, gibt es keine Schlangen. Es sind ca. 20 Kassen geöffnet: Anzahl der Tickets angeben, Credit Karte rein, Unterschrift und Ticketmaster spuckt aus.
Von 11:00 am bis 7:00 pm wird auf elf Bühnen stündlich gewechselt. Die Bühnen sind nach Musikstil geordnet in Zelten oder unter freiem Himmel. So gibt es ein Blues tent, Gospel tent, Jazz tent usw.
Selbst Musiker mit berühmten Namen bekommen nur eine Stunde Zeit. Es ist eine Riesenstimmung, die Leute völlig relaxed und die Musik unglaublich gut.
Am ersten Tag spielen nur Bands aus der Umgebung von New Orleans, deshalb kosten die Tickets nur $40. Den ganzen Tag Gesang zum Mardi Gras,
Blues, Brass Bands
und Zydeco.
Bei dieser Musik fühlt man sich offensichtlich ewig jung.
Ab 5:00 pm treten dann Typen oder Bands mit 'etwas' bekannteren Namen wie Stevie Wonder oder Santana auf.
Zu unserem Erstaunen nutzen viele Musiker ihren Auftritt als Wahlkampfveranstaltung und stimmen Schimpftiraden gegen Hillary Clinten und Loblieder für Barrack Obama, im wahrsten Sinne des Wortes, an. Nun läßt sich Baar-rack-O-baaa-ma auch viel besser singen als z.B. George W. Bush. Hier merkt man deutlich, dass der Präsident von den Wählern direkt gewählt wird.
Es gilt Lokalgeist, selbst Santana muss den Neville Brothers den Auftritt zum Abschlus des siebentägigen Festivals überlassen.
Ein wundervolles Festival, leider waren wir die ersten drei Tage noch hunderte von Kilometern entfernt. So versäumen wir u.a. Elvis Costello, Billy Joel, Robert Plant, Sheryl Crow und viele andere.
Aber dann ist es nicht mehr perfekt. Diese Menschenmassen sollen mit Bussen zurück in die Stadt transportiert werden.
Leider fahren sie nur im 30 Minuten Takt. So tauschen wir stundenlanges Warten gegen einen 25 minütigen Fußweg, duschen, zehn Minuten ausruhen und ab in's French Quarter.
Nach 4 Tagen geballtes New Orleans verspeisen wir unser letztes Frühstück in dem herrlichen Wildgarten unseres tollen B&Bs.
Bedauerlicherweise ist dann unser grandioser Urlaub schon vorbei. Auto am Flughafen abgeben, letztes Bier noch austrinken bevor es in den Flieger geht - und dann bye, bye.
Aber wir kommen garantiert wieder, nicht bloß einmal. Aber dann so!