Der nur selten Wasser führende Kuiseb entspringt westlich von Windhoek und mündet nach ca. 560 Kilometern in der Nähe von Walvis Bay im Meer. Er hat zwischen 1837 bis 1977 jedoch nur 14 Mal den Atlantik erreicht.
Er teilt die Namib in zwei landschaftlich sehr verschiedene Teile. Nördlich ist sie von schroffen Felsen und beigem Sand geprägt, wie z.B. die Naukluft.
Südlich breitet sich das Sandmeer der Namib mit den langen rötlichen Dünen aus.
Das bis zu knapp 2.000 Meter hohe Naukluftmassiv mit der spektakulären Gebirgslandschaft und den tiefen Schluchten liegt am Ostrand der Namib im Übergangsbereich zwischen Savanne und Wüste.
In den Naukluftbergen
gibt es viele wunderschöne Wanderwege.
Wir suchen uns einen Rundweg für ca. fünf Stunden aus, den Olive Trail, hauptsächlich in ausgetrockneten Flußbetten.
Allein ist der Weg jedoch nicht zu empfehlen. Von riesigen Felsbrocken muss man zwei bis drei Meter herab kraxeln. Irgendwann dann ein Steilhang, den man nur an Ketten hangelnd überwinden kann. Umkehren geht nicht, also allen Mut zusammen nehmen und los. Es ist dann doch nicht so schlimm. |
Wir finden unseren ersten Drachenbaum
und auch die pfeifenden Wesen, deren Lärm uns lange begleitet und etwas irritiert.
Es sind Dassies oder Klippschliefer, enge Verwandte der Elefanten.
Menschen begegneten wir überhaupt nicht, nur noch den kleinen Klippspringern.
Dann bekommen wir noch einen riesigen Schrecken, als es neben uns im Busch beängstigend knackt. Plötzlich steht ein kapitaler Kudu, völlig erstarrt, einen Meter neben uns.
Wer hat sich nun mehr erschrocken?
Auf dem Weg nach Swakopmund durchqueren wir die unwirtliche Steinwüste der Namib und fahren dabei dicht an Rostock vorbei.
Und noch etwas lernen wir: wenn sich in der Ferne ein schwarzer Punkt bewegt, ist es meist ein Strauß, manchmal auch zwei.
Wir nutzen den Parkplatz am Kuiseb Pass für ein Picknick bei 36°C
und werfen auch einen kurzen Blick in den durchschnittlich 20 Meter breiten und bis zu 200 Meter tiefen Kuiseb Canyon.
Im Kuiseb-Canyon versteckten sich die Geologen Herrmann Korn und Henno Martin während des zweiten Weltkrieges vor der Polizei sowie den Einheimischen. Sie führten dort für zweieinhalb Jahre ein primitives Jägerdasein.
Diesen Kampf ums Überleben in der Wüste schildert Henno Martin in seinem Buch 'Wenn es Krieg gibt, gehen wir in die Wüste'.
Auf der letzten Etappe Richtung Atlantik geht es 200 Kilometer immer geradeaus.