TAS, Mount Field NP

Am Flughafen von Hobart müssen wir mit ca. 20 weiteren Parteien stundenlang auf das gebuchtes Auto warten. Spontan ein Auto zu mieten ist im Moment wohl gar nicht möglich.
Aber der niegelnagelneue Renauld Koleos mit der etwas zu langen Schnauze bringt uns dann zuverlässig die 1.500 Kilometer über die Insel.

Trotzdem steht er bei uns an oberster Stelle für eine Nichtkauf-Empfehlung. So viele Assistenten und Automatiken sind schon fast eine Entmündigung des Fahrers, oder wir sind einfach zu alt für moderne Autos.
Manche Assistenten halten wir sogar für verkehrsgefährdend. Wenn man beim Einparken eine Tür öffnet, um zu schauen, ob man gut in der Lücke steht, bleibt das Auto einfach mit angezogener Handbremse stehen und lässt sich nur schwer überreden weiterzufahren.
Während der letzten Eiszeit bestanden Australien, Neuguinea, die Aruinseln und Tasmanien aus einer zusammenhängenden Landmasse. Als jedoch nach Ende der Eiszeit der Meeresspiegel um mehr als 100 Meter anstieg, wurden die Inseln durch die neu entstandenen Torres- sowie Bass Street voneinander getrennt.
Dadurch wurden auch die auf Tasmanien lebenden Ureinwohner von den Aboriginal Australiens separiert.
Mit der Ankunft der Europäer begann eine systematische Ausrottung der vermutlich 4.000 bis 6.000 Tasmanier. 1839 wurden die restlichen 300 Ureinwohner nach Flinders Island deportiert, wo der Großteil an Unterernährung und Krankheiten starb. Somit gibt es keine echten Indigenen mehr auf Tasmanien.
In Richmond (900 EW) betrachten wir die älteste Brücke Australiens, sie ist genau 200 Jahre alt, aber immerhin hat der TÜV sie noch nicht gesperrt.

Im Mount Field National Park laufen wir trotz der kühlen 15°C den Tall Trees Track mit fantastischen Rieseneschen, Mountain Ash oder Swamp Gum. Sie sind wirklich beeindruckend groß und dick.

Wenn dann so ein Baum umfällt, arbeitet die Natur jahrelang an einem Wurzel-Kunstwerk.

Durch den Wald von Baumfarnen mit seinen merkwürdigen Wuchsformen

geht man fast wie durch einen Tunnel.

Beim Umrunden des Lake Dobson bestaunen wir die Riesen Grasbäume, Pandani.

Trotz Hochsaison und Schulferien sind Hotel, Pub, Restaurant und Cafe, sogar an der Tankstelle, geschlossen.
In Westerway ist endlich EIN Restaurant geöffnete und sämtliche hungrigen Urlauber treffen sich hier. Wir müssen über eine Stunde auf unser Essen warten. Aber es ist frisch zubereitet und schmeckt vorzüglich.
Gleich nebenan ist eine Beerenfarm.

Wir haben noch nie solche knackigen Aprikosen gegessen, super saftig, nicht so mehlig wie zu Hause. Und auch Kirschen, Blau- und Erdbeeren lassen wir uns munden.
Das Wombat Moor ähnelt sehr dem Cradle Valley.

Aber leider zeigt sich hier im Gegensatz zu den Cradle Mountains kein einziger Wombat, nur jede Menge ihrer würfelförmigen Hinterlassenschaften.
Allerdings ist das Gebüsch sehr hoch, so dass man einen Wombat auch erst sehen könnte, wenn er direkt vor einem steht.

Viele der hier vorkommenden Pflanzen sind endemische Gebirgspflanzen, wie der Korallenfarn.

oder die Bergrakete, Mountain Rocket.

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