SA, Wyhalla bis Port Lincoln

Diesmal stürzen die Emus am Barrier Highway nicht in selbstmörderischer Absicht auf die Straße, um Fahrer und Bremsen zu testen. Nein, sie bleiben ganz ruhig am Straßenrand stehen und warten, offensichtlich auf einen Road Train, denn der bremst gewiss nicht.
Wir brausen durch bis Whyalla (21.500 EW) am Spencer Golf. Es wurde 1901 gegründet, um das im Tagebau gewonnene Erz aus den Middleback Ranges, die sich auf der Ostseite der Eyre Peninsula von Iron Knob bis Port Lincoln erstrecken, nach Port Pirie zu verschiffen.  
Darüber hinaus wurden in den späten 1930er Jahren ein Hochofen und eine Schiffswerft in Whyalla errichtet.

Mitte der 1970er Jahre hatte Whyalla den größten Werftbetrieb Australiens, eine Kokerei und ein Stahlwerk. Mit bis zu 33.000 Einwohner war es auch die zweitgrößte Stadt in South Australia. Nach dem Niedergang von Schiffs-, Eisen- und Stahlindustrie ist das Stahlwerk der einzige verbliebene Hersteller von Eisenbahnschienen in ganz Australien.
An der kreisrunden Jetty ist die Beleuchtung in den Handlauf integriert und verbreitet stimmungsvolles Licht in der Dunkelheit. Wir sind leider nur bei trübem Tageslicht dort und so wirkt alles ein wenig grau.

Vor der Küste Whyallas paaren sich zwischen April und September Tausende der Großen Australischen Sepien, die eine Länge von 60 Zentimetern und ein Gewicht von über fünf Kilogramm erreichen können.
Sepien gehören zu den echten zehnarmigen Tintenfischen. Sie leben in Bodennähe und ernähren sich von Fischen und Krebsen. Ihr Tintenbeutel enthält dunkle Tinte aus konzentriertem Melanin. Diese wurde früher als Sepia zur Färbung von Kleidung oder Fotopapier verwendet, heute wird sie beinahe ausschließlich als Farbstoff für schwarze Pasta (Seppia) genutzt.
Nachts werden wir durchgerüttelt und die Bio-Windmesser zeigen Windstärke 8 bis 9 auf der Palm-Skala.

Wir erwachen bei kühlen 18°C. Aber nach den 39°C gestern ist es ein echtes Wechselbad der Gefühle, wir frieren.
Wenn zu Hause innerhalb eines Tages die Temperaturen um 21°C fallen würden, hätten wir Frosttemperaturen.
Auf dem schönen Campground von Cowell (950 EW) wachsen viele liebevoll angelegte Pflanzen, die mit Trockenheit und Hitze umgehen können.

Wir verbringen einen schönen Abend mit Ingrid und Geert-Jan, danke Euch Beiden.
Am Arno Bay Mouth geht ein schöner Boardwalk durch die Mangroven. Wieder Mal sind wir ganz allein und entdecken endlich einen Grünschenkel, Greenshenk.

In der Fresh Fish Place, Eatery, von Port Lincoln (14.000 EW) kann man nicht nur frischen Fisch, Muscheln, Langusten, Austern oder Garnelen kaufen, sondern auch hervorragend essen.
Matthiew Flinders kam 1802 als erster Europäer in diese Gegend und hinterließ überall seine Spuren.

Im FUMO 28, Oyster Bar and Seafood, bekommen wir die besten Muscheln ever !
Der 1941 gegründete Lincoln National Park war der erste Nationalpark Südaustraliens. Er umfasst die Halbinsel an der Südspitze der Eyre-Halbinsel und einige davor liegenden Inseln.
Er ist ein bißchen langweilig zu fahren, keine Abwechslung. Plötzlich doch ein Emu, aber ein Emu kommt niemals allein, also warten. Es kommt, auch nach einer Weile, kein weiterer und Dieter fährt, Gott sei Dank, ganz vorsichtig weiter und wäre trotzdem beinahe zum Kindermörder geworden.
Die Sonne kämpft sich durch die dicke Wolkendecke und so wird uns auf den 1,5 Kilometern zum Stamford Hill Lookout mit dem Flinders Monument sogar ein wenig warm.

Wir fahren die unbefestigte Straße bis zum Cape Donington Lighthouse und wundern uns über diesen extrem hässlichen Leuchtturm, sieht eher aus wie ein alter DDR-Grenzturm.

Wozu waren wir eigentlich in der Bay of Fire? Im NP lachen uns die rot-orange gefärbten Steine in sämtlichen Buchten an.

Zwischen den Steinen entdecken wir ein Pärchen der sehr scheuen und seltenen Felsensittiche.

Im Windschatten hinter den schönen Steinen lässt es sich sogar gut aushalten.
Soll es hier nicht Seelöwen geben? Was schwimmt denn da vor uns im Wasser? Hurra, ein Seelöwe. Plötzlich bewegt sich ein Busch gegenüber auf Donington Island. Und dann erkennen wir sie,

auf der gesamten Insel schlafen oder rangeln Seelöwen. Mancher wandert sogar über die Felsen, es sieht von Weitem aus wie eine Hyäne.
Einem Shingleback Skink begegnen wir auch noch, es gibt also doch Tiere in diesem NP.
Der See an der Swan Sanctuary ist normalerweise ab Ende Dezember ausgetrocknet. Doch in diesem Sommer hat es so viel geregnet wie seit 100 Jahren nicht und der See ist somit noch voll gefüllt.
Die Swan Sanctuary Cafe and Chocolate ist eigentlich ein Cafe, aber nach Corona wird hier nunmehr Schokolade produziert und verkauft, denn Personal für das Cafe fehlt. Eine Kaffeemaschine gibt es auch nicht mehr, aber wenigstens Wein.

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