WA, Lucky Bay bis Bremer Bay

Lucky Bay ist eine Bucht mit sehr weißem und sehr feinem Sand. Da man mit dem Auto auf

den Strand fahren darf, geht es hier zu wie auf der Autobahn.

Der Campground von Lucky Bay ist so groß, dass er nichts mehr mit Bushcamp zu tun hat. Auch wenn hier abends die Kängurus an den Strand kommen und sich streicheln lassen, sind wir froh, keinen Stellplatz bekommen zu haben.
Wir verlassen diesen Rummel und fahren zur Rossiter Bay, ausschließlich mit AWD möglich. So können wir in aller Ruhe in den Wellen surfende Delfine beobachten. Sie kommen ganz dicht an den Strand, um im seichten Wasser zu spielen, als wollten sie uns auffordern mitzumachen.

Aber bei der starken Strömung kann das schon Mal gefährlich werden.
Der kegelförmige 262 Meter hohe Frenchmans Hut

ist bei trockenem Wetter ganz gut zu erklimmen und wir beginnen mit dem Aufstieg. Er ist steiler als erwartet und als ich mich endlich umdrehe, gerate ich fast in Panik: da komme ich nie wieder runter!

Also Kehrtwende, aber aufrecht geht bei dem starken Wind gar Nichts. Na, dann bleibt nur noch hinsetzen und auf allen Vieren Zentimeter für Zentimeter nach unten schieben, gibt auch schönen Muskelkater am nächsten Tag.
Dieter geht bis zur Arch und dem tollem Ausblick.

Es ist sehr windig und trotz der Steilheit geht es für Dieter besser als an der Pyramide, weil die Oberfläche nicht glatt ist, sondern ziemlich raue Unebenheiten aufweist.
Am nächsten Tag starten wir zum Great Ocean Drive mit den vielen Beaches wie Ten Mile Lagoon, 9 Mile Beach, Observatory Point, West Beach Lookout,

Twilight Beach,

Salmon Beach, Esperance Eagle View, Wylie Bay Rock und dem Pink Lake.
Bis 2017 war das Wasser des Pink Lake wirklich pink. Durch den Bau der Eisenbahnlinie und des South Coast Highway wurde der Wasserzufluss des Sees verändert, sein Salzgehalt reduziert und ihm damit auch die Grundlage für den rosa Farbton entzogen.

In Bremer Bay (230 EW) sind vor allen Dingen die ausgedehnten Sandstrände sowie die 4WD-Pisten beliebt. Wir wären gern länger in Bremer Bay geblieben, aber leider bekommen wir nur eine Buchung für 2 Nächte.
Das reicht gerade, um mit Naturaliste Charters auf dem Katamaran 'Alison Maree' eine Orca-Tour zu unternehmen.
Naturaliste Charters arbeitet mit der Universität zusammen und so werden wir von der Biologin Bianca Uyen, die uns interessante Informationen zu den Walen, Delfinen, Robben und Vögeln gibt, und der Fotografin Machi Yoshida begleitet. Machi Yoshida hilft mit ihren Fotos, die einzelnen Orcas zu katalogisieren, und wir erhalten noch einige Fototipps.

Der Bremer Bay Marine Park mit der Albany Canyon-Gruppe erreicht Tiefen bis zu 5.900 Meter. Der Leeuwin-Strom bringt wärmeres Wasser zur Südwestküste Australiens und sorgt so für den Fischreichtum.
Das Orca-Revier liegt gut 65 Kilometer vom Bremer-Bay-Harbour entfernt. Etwa 120 Orcas tauchen im Januar in fünf bis sechs Familienclans aus dem Nichts auf und verschwinden im Mai wieder, warum und wohin ist unbekannt.
Der Schwertwal ist die größte Art der Delfine und dafür bekannt, in Gruppen koordiniert zu jagen und nur bestimmte Körperteile ihrer Beute zu fressen, bei Pinguinen die Brustmuskeln, von Haien die Leber und von großen Walen die Zunge, die Lippen sowie den Blubber, 
Die übrig gelassenen Beutestücke sind gern gesehene und leichte Beute für Seevögel. So folgen sie den Schwertwalen und man kann am Auftreten von Sturmtauchern, Seeschwalben oder Schwarzbauch-Meerläufer die Orkas ausfindig machen.
Orcas sind nicht in Sicht, dafür begleitet uns eine Herde von Pilotwalen (Grindwal), 

die ebenfalls zu der Familie der Delfine gehören. Sie leben in Schulen zusammen von durchschnittlich zwanzig Tieren und folgen immer einem Leittier, was ihnen den Namen Pilotwal einbrachte. 
Im eleganten Flug folgen Mutton Birds unserem Kielwasser.

Nach vier Stunden ist immer noch kein Orca in Sicht, der Kapitän wird unruhig. Und dann die Erlösung, wir haben die Orcas gefunden.
Leider springen sie nicht, sondern zeigen immer nur ihre imposante Rückenflosse, ganz besonders oft Nibbles, ein ausgewachsenes Männchen.

Die Orcas müssen nach fünf und einer halben Minute an die Oberfläche kommen, um zu atmen. Der ein bis zwei Meter hohe Blas ist nicht so leicht zu erkennen.

Dabei sind sie nur ca. eine Sekunde oberhalb der Wasserlinie. In so kurzer Zeit ein gutes Foto zu schießen ist sehr sportlich für Ungeübte.
Wir stoppen noch an einer Robben Kolonie, in der interessanter Weise australische Seelöwen und neuseeländische Bärenrobben zusammen leben.

Auf der Rückfahrt umrunden uns noch etliche Delfine.

Orcas sollen besonders aktiv bei stürmischer See sein. Wir hatten einen sonnigen Tag mit wenig Wind und ruhiger See, so dass wir auch die super Versorgung an Bord genießen konnten.
So ist es im Leben, entweder kotzen was das Zeug hält und springende Orcas sehen oder einen schönen Tag haben und nur hundert Mal Rückenflossen bewundern.
Aber am 01. März gab es das Schauspiel, was nur einmal in 20 Jahren zu sehen ist, ein Blutbad.
Allerdings meinen einige Forscher, dass durch den strengen Schutz die Population an Orcas wieder so weit zugenommen hat, dass die Orcas zu ihrem natürlichen Jagdverhalten zurückkehren können.
Wir müssen weiter und schauen etwas wehmütig auf die traumhafte Kulisse mit der Sandbank vor der Mündung des Devil Creek.

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